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„Entgleist hier völlig"OB Geisel poltert öffentlich gegen die Rheinbahn

Thomas_Geisel_Mundschutz

Oberbürgermeister Thomas Geisel fordert die Rheinbahn auf, ausreichenden Schutzmaßnahmen für die Fahrgäste zu schaffen. 

von Paulina Meissner (mei)

Düsseldorf – Die Zeiten des freien Parkens sind in Düsseldorf wieder vorbei. Oberbürgermeister Thomas Geisel reagiert auf die Lockerung der Corona-Maßnahmen und holt die Umweltspur und die Parkgebühren wieder zurück (hier lesen Sie mehr).

Autofahren wird für viele Düsseldorfer so wieder unattraktiver und zusammen mit dem anlaufenden Schulstart in NRW bedeutet das vor allem eins: Bei der Rheinbahn werden die Busse und Bahnen wieder voller. 

Das nimmt OB Geisel zum Anlass ein öffentliches Schreiben zu verfassen, indem er dem Konzern, in dessen Aufsichtsrat er Vorsitzender ist, noch einmal richtig Druck macht. Kernbotschaft: „Die Rheinbahn muss handeln!"

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Corona-Krise: Düsseldorfs OB Geisel übt Druck auf die Rheinbahn aus 

Er erwarte, dass die Rheinbahn Fahrgäste ab sofort mit geeigneten Aushängen und Durchsagen an den Bahnsteigen und in den Fahrzeugen und gegebenenfalls durch persönliche Ansprache auffordert, eine Mund- und Nasenbedeckung zu tragen. Darüber hinaus müsse das Unternehmen für die Verteilung von Schutzmasken und für ausreichende Desinfektionsmittelspender zu sorgen.

„Ich gehe im Übrigen davon aus, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die von Ihnen beauftragten Sicherheitsunternehmen hierbei mit sichtbar gutem Beispiel vorangehen", erklärt OB Geisel.

Die Infektionskurve auch trotz der Lockerungen weiter flach zu halten, könne laut des OBs nur erreicht werden, wenn im Öffentlichen Nahverkehr möglichst alle Fahrgäste und Mitarbeiter Mund- und Nasenschutz tragen. Denn in vollen Bussen und Bahnen könne der empfohlene Mindestabstand von 1,5 Metern möglicherweise nicht immer eingehalten werden.

Hier lesen Sie mehr: Aus diesem Grund wurde es trotz Corona-Krise im Düsseldorfer Terminal so voll

CDU-Fraktionschef Rolf Tups kritisiert das Verhalten des OBs scharf: „Oberbürgermeister Thomas Geisel verpasst dem Rheinbahn-Vorstand öffentlich eine Abmahnung. Nach dem Motto: ‚Sie haben versagt – der Infektionsschutz hätte längst da sein müssen, nicht erst mit dem Start des Normalbetriebs am 27. April.‘ Diese Ohrfeige vor Publikum ist eine Unverschämtheit. Denn als Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn sollte OB Geisel alles unterlassen, was das Management beschädigt. Doch hier entgleist er völlig.“ 

Rheinbahn: Schutz der Fahrgäste stehe an oberster Stelle 

Auf Anfrage betont eine Sprecherin der Rheinbahn gegenüber EXPRESS, man befürworte die Entscheidung der Landesregierung zur Mund-Nase-Schutz-Pflicht im ÖPNV. „Als Öffentlicher Personennahverkehr ist es unsere Aufgabe, auf die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hinzuweisen. Wir informieren unsere Fahrgäste dazu über Aushänge und Durchsagen. Auch über unsere Social-Media-Kanäle informieren wir unsere Fahrgäste und sind mit ihnen im Dialog."

Man betont, die Gesundheit der Fahrgäste und Mitarbeiter habe höchste Priorität. Daher wurden bereits erste Maßnahmen ergriffen, wie das Schließen des Einstiegs vorne, das Einstellen des Ticketverkaufs beim Fahrer oder Schutzfolien in den Bussen.

Die Maßnahmen der Rheinbahn im Detail:

  • Die Rheinbahn verteilt aktuell Mund-Nasen-Schutz an Fahrgäste, die selbst keinen Schutz dabeihaben. Es steht nur eine begrenzte Anzahl zur Verfügung.
  • Service-Mitarbeiter begleiten den Einstieg an zentralen und stark genutzten Haltestellen, damit in den Fahrzeugen genug Platz bleibt, um den Abstand einzuhalten.
  •  Durchsagen und Aushänge informieren über die wichtigen Verhaltensregeln zum Schutz vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus.
  •  Die Fahrzeuge und insbesondere die vom Fahrgast bedienten Einrichtungen wie Haltestangen und Fahrkartenautomaten werden an den wichtigsten Endhaltestellen tagsüber verstärkt gereinigt.