Abschied von der Düsseldorfer „Rheingold“-LegendeLetzter Applaus für Bodo Staiger

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Rund 200 Trauergäste fanden sich auf dem  Südfriedhof ein, um  sich von Bodo Staiger zu verabschieden.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Es war der Schlussakkord zu einem erfüllten Musikerleben. Inklusive letzter Standing Ovations. Familie, Freunde und Musikerkollegen verabschiedeten sich von „Rheingold“-Legende Bodo Staiger in perfekter Harmonie. Eine Veranstaltung, die garantiert genau nach seinem Geschmack gewesen wäre.

Bodo Staiger: 200 Trauergäste kamen

Rund 200 Trauergäste versammelten sich  in der Kapelle des Südfriedhofs, um einem großen Düsseldorfer Musiker ein letztes Geleit zu geben.  Bodo Staiger, der in den 60er Jahren seine Karriere als Gitarrist  von Marius Müller-Westernhagen begann, und mit „Rheingold“ in den 80er Jahren seine größten Erfolge feierte, starb  in den frühen Morgenstunden des 4. Dezember, als sein Herz plötzlich aufhörte zu schlagen. Er wurde 70 Jahre alt.

Bodo Staiger: „Ich hatte ein erfülltes Leben“

„Wenn ich morgen sterbe, ist das okay. Ich hatte ein sehr erfülltes Leben“, hatte Bodo Staiger einmal gesagt. Angehörige und Freunde traf  sein plötzlicher Tod trotzdem wie ein Keulenschlag.  So kreative, ehrliche und authentische Menschen wie Bodo Staiger gehen eben immer zu früh.

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Was bleibt, sind sein musikalisches Vermächtnis und unzählige Erinnerungen an einen leidenschaftlichen Künstler und fürsorglichen Familienmenschen.

Bodo Staiger: Johnny Cash lief in der Kapelle

Erinnerungen kamen auch jede Menge zur Sprache, nachdem Johnny Cash über die Lautsprecher der Kapelle gesungen hatte. Erinnerungen, die Sohn Julian mit der Trauergemeinde teilte. Von dem Vater, der hinter dem Musiker steckte, der mit „Dreiklangdimensionen“ seinen größten Hit landete. Der in der Straßenbahn einmal mutig einen Randalierer in Schach gehalten hatte, um seinen damals achtjährigen Sohn und die anderen Fahrgäste zu schützen. Der stets am Frühstückstisch scherzte, um seiner Familie einen fröhlichen Start in den Tag zu bescheren.

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Bodo Staiger: Standing Ovations und ein letzter Song

Dann hatte Julian Staiger noch eine ungewöhnliche Bitte, forderte für seinen Vater einen letzten Applaus. Die Trauergemeinde erhob sich und gab minutenlange Standing Ovations. Und dann hörte man doch noch einmal seine Stimme, als der Titelsong seiner letzten CD „Im Lauf der Zeit“ erklang. Im Lauf der Zeit wird der Verlust von Bodo Staiger vielleicht etwas einfacher zu ertragen sein. Vergessen wird man ihn aber nie.