Prozess in DüsseldorfKoch schlug mit Machete zu – muss er in die Psychiatrie?

Dü_ Benni M. vor Gericht

Benni M. am Mittwoch im Landgericht.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Benni M. (33/ Namen geändert) hat zwei Gesichter. Freunde kannten ihn freundlich und hilfsbereit. Doch wenn die Psychose kam, flippte er aus.

So ging er in der Wohnung auf seinen Kumpel Erkan B. (27) los. Er riss die Machete von der Wand und schlug wie von Sinnen auf sein Opfer ein.

Düsseldorf: Opfer flüchtete nach Macheten-Angriff schwer verletzt

Der konnte sich schwer verletzt auf die Straße retten. Am Mittwoch stand Benni M. wegen versuchten Totschlag vor Gericht.

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Ruhig und ausgeglichen präsentierte sich der Angeklagte. „Es geht mir gut“, bestätigte er dem Richter. Benni M. ist in der Psychiatrie untergebracht und nimmt dort seine Medikamente. Das war nicht immer so.

Seine Drogensucht führte zu seiner Erkrankung. Erst rauchte er Cannabis. Dann stieg er auf Amphetamine um, die er meist auf Musikfestivals einwarf.

Wegen der Drogen verlor er auch immer wieder seine Jobs. In Kantinen, Rathaus oder Hotels. Mehrfach war er clean und hatte dann Rückfälle.

Prozess in Düsseldorf: Psychose durch Drogen

Als die Psychose festgestellt wurde, konnte er mit Medikamenten eingestellt werden. Doch die setzte Benni M. immer wieder selbst ab.

Am Tattag war er mit Erkan  B. verabredet. Man wollte in der Wohnung des Kochs „abhängen“. Benni M. fragte den Kumpel: „Haste was zu rauchen?“ Als der verneinte, sagte der Koch plötzlich aus heiterem Himmel: „Willste eins auf die Fresse haben?“

Prozess in Düsseldorf: „Ich werde dich umbringen!“

Dann schlug Benni M. zu und griff zur Machete, die an der Wand über der Kommode hing. Mehrfach schlug er mit der scharfen Seite zu, versuchte gezielt den Kopf zu treffen. Dabei rief er: „Ich werde dich jetzt umbringen!“

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Erkan B. vor Gericht: „Ich habe ihn nicht wiedererkannt. Und dachte, ich muss sterben.“

Das Opfer schlug um sich, biss den Angreifer in den Finger. Und er hielt seine Arme schützend vors Gesicht.

Düsseldorf: Gericht prüft Unterbringung in Psychiatrie

Die Machete durchtrennte Sehnen im Arm. Trotz der schweren Verletzungen gelang es Erkan B, sich zu befreien. Er lief auf die Straße. Passanten riefen die Polizei.

Das Gericht soll jetzt prüfen, ob Benni M. weiterhin in der Psychiatrie untergebracht wird.