Hamsterkäufe in DüsseldorfSo muss wohl die Zombieapokalypse aussehen

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In einem Edeka-Markt in Bilk geht man bereits gegen die Hamsterkäufe vor.

Düsseldorf – Am Freitag verkündete das Land NRW die Hiobsbotschaft: Alle Schulen und Kitas werden wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Und alle Veranstaltungen landesweit abgesagt. Nichts geht mehr.

Das hat offenbar die Hamsterkäuferfraktion im Land in noch mehr Aufregung versetzt. Supermärkte und Drogeriemärkte sind leergefegt. EXPRESS-Redakteur Marc Herriger machte einen Rundgang über das „Schlachtfeld Supermarkt“.

Düsseldorf: Ein Rundgang über das „Schlachtfeld Supermarkt“

Es ist Montagmittag. Herrliches Wetter. Der Frühling ist da. Ich trete vor die Tür. Und sehe: nichts.

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Die Straße, in der ich wohne wirkt wie ausgestorben. Ein einzelnes Auto fährt vorbei. Ungewöhnlich für einen Wochenbeginn. Ich gehe zum nächstgelegenen Supermarkt. Eine kleinere Edeka-Filiale in Bilk.

Düsseldorf: Erste Supermärkte verbieten das Hamstern

Als erstes begrüßt mich ein Schild am Eingang. „Achtung! Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen (2 Packungen pro Kunde). Als ich das Regal mit den Hygieneartikeln erreiche, weiß ich, warum die Marktleitung zu diesem Mittel gegriffen hat.

Die Regale sind geplündert. Ich will Handseife kaufen. Fehlanzeige. Na dann eben Zahnpasta. Nichts mehr da. An Klopapier denke ich da schon gar nicht mehr.

Düsseldorf: Für Nudelliebhaber gibt es schlechte Nachrichten

Ich schlendere zur Pasta, will meine Erwartungen schließlich erfüllt sehen. Ich werde nicht enttäuscht. Für Nudelfreunde wie mich gibt es hier nichts mehr zu holen. Ich gehe weiter zum nächsten Discounter. Auch hier gähnen riesige Lücken im Sortiment.

H-Milch ist vergriffen, merkwürdigerweise auch das Waschmittel und das Haarshampoo. Bei Klopapier und Co. das gleiche Bild wie im Edeka.

Supermärkte in Düsseldorf: Selbst das Speiseöl ist geplündert

Beim großen Konkurrenten ein paar Meter weiter sieht es nicht anders aus. Hier sind sogar die Paletten mit den Literflaschen Speiseöl geplündert. Dazu wie in jedem Markt immer noch lange Schlangen an den Kassen.

Auf der Suche nach Klopapier steuere ich nun den nächstgelegenen Drogeriemarkt an. Ich komme mir vor, wie in einem Endzeitfilm. Als hätten sich die Menschen auf die Zombie-Apokalypse vorbereitet.

Supermärkte in Düsseldorf: Regale mit Hustentees sind gähnend leer

Neben den üblichen Hamsterartikeln hat man diesem Markt auch die Auslagen für Hustentees, Leinsamen oder Müsliriegel komplett ausgeräumt. Immerhin: Selbst in der Corona-Panik denken manche Düsseldorfer auch noch an ausgewogene Ernährung.

Zum Abschluss gehe ich in den großen Edeka mitten in Bilk. Und erlebe eine Überraschung. Während das Klopapier weggekauft wurde, liegen immer noch zahlreiche Packungen Tempos in den Regalen. So richtig krank scheinen die Hamsterkäufer nicht zu sein.

Düsseldorf: Supermarkt-Personal fühlte sich wie im Krieg

Diese Erfahrung hat auch das Personal gemacht. „Am Wochenende herrschten hier schlimme Zustände. Wir waren alle froh, dass wir ohne Verletzungen da raus gekommen sind“, erzählt eine Mitarbeiterin. Dabei gibt es keinen Grund zur Panik: „Wir haben genug Ware, es gibt immer Nachschub“, sagt Marktleiter Lukas Wohlert.

Aber weil die Kunden nicht zur Vernunft kommen, führt auch er in seiner Filiale ab Montagnachmittag Kaufbeschränkungen ein. Ich gehe raus und denke dabei nur: Ihr Hamsterkäufer seid die wirklich Beschränkten.