Nach plötzlichem Tod in Düsseldorf„Kö-Peter“ hatte nur einen Wunsch – große Sorge um seine Hunde

„Kö-Peter“ mit seinen Hunden bei einer Demo am 4. August 2022 in Düsseldorf.

„Kö-Peter“ (li.) mit seinen Hunden bei einer Demo am 4. August 2022 in Düsseldorf.

Eigentlich bestand großes Interesse an den beiden Hunden des kürzlich verstorbenen Düsseldorfers „Kö-Peter“. Doch entgegen seinem großen Wunsch verweilen „Laica“ und „Rosa“ immer noch im Tierheim.

von Colja Schliewa (cos)

Es war ein Schock, als im Januar mit „Kö-Peter“ Düsseldorfs bekanntester Obdachloser und „fiftyfifty“-Verkäufer plötzlich mit 76 Jahren starb. Leidtragende sind vor allem seine beiden treuen Gefährtinnen: Die Hündinnen „Laica“ und „Rosa“ sitzen seit dem Tod ihres Herrchens immer noch im Tierheim, suchen vergeblich ein neues Zuhause. Grund: Sie sind alles andere als einfach zu vermitteln.

„Peters einziger Wunsch war, dass seine beiden Hunde ihren Lebensabend nicht im Tierheim, sondern bei neuen Herrchen verbringen können“, sagt Oliver Ongaro von der Obdachlosenzeitung „fiftyfifty“. „Sein Tod ist nun schon über zwei Monate her. Und die Tiere sind immer noch im Tierheim.“

Düsseldorf: Wer nimmt „Kö-Peters“ Hunde?

Dabei standen die Interessenten und Interessentinnen eigentlich Schlange. Viele Düsseldorfer und Düsseldorferinnen, die Peter kannten und schätzten, wollten sich der Tiere zunächst nur zu gerne annehmen. Dann sprangen allerdings doch wieder alle ab.

„Leider sind die Hunde überhaupt nicht an ein Leben zu Hause erzogen worden“, sagt Melanie Gordon, stellvertretende Leiterin des Düsseldorfer Tierheims. „Spätestens als die Leute gemerkt haben, dass die Hunde noch nicht einmal beim Spaziergang an der Leine in den Griff zu bekommen sind, haben sie von einer Adoption der Hunde Abstand genommen.“

Irgendwie verständlich. „Laica“ und „Rosa“ sind nämlich nicht nur absolute Freigeister, sondern auch ziemlich groß und kräftig – und das im Doppelpack! Da die beiden Schwestern über viele Jahre zusammen waren, will man ihnen möglichst nicht noch einen Schicksalsschlag verpassen, sie auseinanderreißen und einzeln an verschiedene Herrchen vermitteln. Zwei der 60 Zentimeter großen und gut 35 Kilo schweren Hunde zu bändigen – das traut sich dann doch kaum jemand zu.

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Dabei haben die beiden Briards von Natur aus ein absolut sanftmütiges und liebenswertes Wesen. Als Französische Hütehunde lieben sie es allerdings, draußen zu sein, würden am liebsten den ganzen Tag im freien herumtollen. War ja auch mit Peter kein Problem. In den heimischen vier Wänden könnte allerdings durch die zwei Wirbelwinde einiges zu Bruch gehen ...

Unvermittelbar? „Hunde sind nicht einmal beim Spaziergang an der Leine in den Griff zu bekommen“

„Die Hunde brauchen jede Menge Bewegung. Sie brauchen aber endlich auch einmal eine richtige Erziehung“, sagt Melanie Gordon. „Das kann man schon noch alles hinbekommen. Aber man braucht viel Zeit und Geduld. Und am besten auch Erfahrenheit in der Erziehung von Hunden.“ Natürlich wäre es auch von Vorteil, wenn das neue Herrchen eine größere Gartenanlage besäße und täglich mit den Briards einen Ausflug ins Grüne unternehmen könnte.

Ganz schön viele Voraussetzungen für das neue Herrchen. Bis sich so jemand findet, müssen „Laica“ und „Rosa“ wohl noch eine Weile bei den anderen Tierwaisen in Düsseldorf-Rath bleiben, wo sich aber wenigstens die netten Tierpfleger und -pflegerinnen um sie kümmern. Sie können übrigens bestätigen: Diese beiden wollen wirklich nur spielen.