Düsseldorf – Es sollte seine erste Flugreise ganz alleine werden. Doch statt über den Wolken auf dem Weg nach Neapel fand sich der 16-jährige Konrad B. schließlich im Zug wieder. Der Grund: Seine Trompete.

Schon früh morgens machte sich der Junge auf dem Weg zum Flughafen, im Gepäck, seine Trompete im Instrumentenkoffer. Er sollte nach Neapel zu seiner Gastfamilie an die Amalfiküste reisen, doch schon am Flughafen endete die Euphorie.

Flughafen Düsseldorf: Junge kann wegen Trompete nicht abfliegen

Denn beim Boarding werden ihm und einem mitreisenden Berufsgeiger plötzlich die Mitnahme der wertvollen Instrumente in die Kabine verweigert. Aufgrund der Corona-Bestimmungen seien Instrumentenkoffer als Handgepäck nicht zulässig, der Junge sollte ihn daher für 75 Euro als Gepäckstück aufgeben – Geld, dass der 16-Jährige nicht dabei hat.

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Es sei vorher nie ein Problem gewesen und der Frachtraum sei für die Instrumente aufgrund der niedrigen Temperaturen kein geeigneter Ort, betont die besorgte Mutter gegenüber EXPRESS.

Flughafen Düsseldorf: Konrad B. muss schließlich auf Zug umsteigen

Konrad bittet die Eurowings-Mitarbeiterin darum, seine Eltern anrufen zu können, um nach einer Lösung zu fragen. Das sei aus Zeitdruck jedoch nicht möglich gewesen. Und so ließ die Fluglinie den überforderten Jungen am Gate zurück, Der Flieger startete ohne ihn und die Gastfamilie wartete in Italien vergeblich am Flughafen.

Auf Anfrage des EXPRESS erklärt Eurowings: „Seit letztem Wochenende verbieten die italienischen Behörden auf Flügen von und nach Italien die Beförderung von Handgepäck in den Gepäckfächern im Flugzeug. Erlaubt ist nur ein kleines persönliches Handgepäckstück zum Verstauen unter dem Sitz.“

Damit sollten Kontakte beim Verstauen und Herausnehmen des Handgepäcks vermieden werden. Eurowings sei deshalb auf den Strecken von Düsseldorf  nach Italien verpflichtet, dieser Aufforderung nachzukommen.

Eurowings: Neue Regeln zu Handgepäck in Italien

„Das üblicherweise an Bord genommene Handgepäck wird selbstverständlich kostenlos im Frachtraum verstaut und steht den Passagieren nach der Landung wieder zur Verfügung. Wir bedauern es natürlich, dass Konrad B. nicht mit uns geflogen ist, aber wir bitten um Verständnis dafür, dass die Regularien der italienischen Behörden einhalten müssen“, so ein Sprecher der Fluglinie.

Ausfallen sollte die Reise natürlich trotzdem nicht und so ist Konrad nun mit dem Zug nach Wien gereist, dann weiter mit dem österreichischen Nachtzug nach Venedig, um dann mit dem Expresszug nach Neapel zu gelangen. Eine wahre Tortur! Konrad hat nach diesem Erlebnis eine klare Meinung: „Fliegen ist eh Dreck, Zugfahren ist viel cooler.“ (mei)