Düsseldorf – Warum macht man das? Man installiert einen nagelneuen Radweg (hier lesen Sie mehr) ausgerechnet an einer Stelle, an der es fünf Meter weiter parallel bereits einen Radweg gibt – in diesem Fall an der Cecilienallee, neben der man extrem bequem durch den Rheinpark radeln kann.

Düsseldorf: Dieser Radweg ist in Wahrheit ein „Auto-Verhinderungs-Weg“

Das Ganze ist ja nichts Neues für Düsseldorf: Ganz in der Nähe kann man an der Fischerstraße das Gleiche besichtigen: eine abgesperrte Autospur als neue „Radspur“, auf der dann allerdings im morgendlichen Berufsverkehr so gut wie kein Radler unterwegs ist, weil die lieber auf dem „echten“ Radweg an der Gehweg-Seite fahren.

Wenn das mit klarem Kopf wie ausgemachter Unsinn wirkt, dann muss man sich eine Sache klarmachen: Diese Radwege heißen zwar Radwege, sie sind aber in Wirklichkeit „Auto-Verhinderungs-Wege“.

Hier lesen Sie mehr: Neusser Firma ist ganz nah dran am Corona-Impfstoff

Das erklärte Ziel ist es nicht etwa, Radfahrern ein gutes und sicheres Fahren zu ermöglichen – dann gäbe es tausende Stellen in der Stadt, an denen neue Radwege sinnvoller wären. Das Ziel ist es, die Hauptverkehrsstraßen für Autos bewusst unattraktiv zu machen.

Düsseldorf: Radweg-Konzept von OB Thomas Geisel dürfte die Autofahrer auf die Palme bringen

Nun spielt dabei natürlich auch eine Rolle, dass sich OB Thomas Geisel bereits seit Wochen im Wahlkampf befindet und natürlich auch diesen „Pop-up-Radweg“ persönlich eröffnete.

• Wenn er damit auf Stimmenfang gehen will, dann scheint das riskant: Die Radler wird er kaum überzeugen, denn brauchen die neuen Wege ja nicht wirklich.
• Die eingefleischten Autofahrer hingegen wird er gegen sich aufbringen, denn die stehen noch mehr im Stau.
• Geisels Strategie scheint eine andere: Er zielt auf die Stimmen der Klima-Bewegten, die noch vor Wochen viel Zulauf hatten. Aber ob das für die Wahl im September reicht?