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DEG-Torhüter vor den PlayoffsMathias Niederberger hofft auf eine Familien-Party

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Mathias Niederberger ist der große Rückhalt im Tor der Düsseldorfer EG. In der Hauptrunde hatte er die beste „Save Percentage" der Liga. Jetzt ist er in den Playoffs gefragt.

Düsseldorf – Die Hauptrunde ist vorbei, jetzt geht es im deutschen Eishockey um die Wurst. Zubeißen will auch die DEG. Nach einem etwas enttäuschenden Ende der regulären Saison, soll es in den Playoffs besser werden. Wir sprachen mit Torwart Mathias Niederberger über die Stimmung im Team und die Ziele für die Meisterrunde.

Herr Niederberger, am Dienstag geht es in den Playoffs los, gegen die Augsburg Panther. Was überwiegt? Die Nervosität oder die Vorfreude? Natürlich die Vorfreude. Nachdem wir es zwei Jahre nicht in die Playoffs gekommen sind, ist die direkte Qualifikation dieses Jahr eine tolle Sache für die DEG. Wir freuen uns ungemein.

In den Playoffs kommt es vielleicht noch mehr als sonst auf den Torhüter an. Ist das eine Belastung für Sie oder eher ein Ansporn? Der Torwart ist immer wichtig, aber die Mannschaft ist genauso wichtig. Deshalb ändert sich nicht viel. Die Kleinigkeiten werden den Unterschied machen. Wie wir verteidigen, wie wir in der offensiven Zone agieren und wie wenige Fehler wir machen. Ein wichtiges Thema ist auch Unterzahl und Überzahl. Ich denke, in diesen Aspekten werden die Spiele entschieden.

Eine Sportphrase lautet ja „Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Meisterschaften“. Die Defensive beginnt bei Ihnen. Wie wichtig sind aber die Verteidiger für Ihr Spiel? Wir haben uns ein gewisses Konstrukt aufgebaut. Wir unterstützen uns gegenseitig. Vor allem dieses Jahr klappt es sehr gut. Es ist eine Wechselwirkung. Der Torwart kann nicht alleine das Tor sauber halten. Es gibt so viele Situationen, wo es zum Beispiel wichtig ist, dass der Verteidiger seine Position hält, so dass ich mich mehr auf den puckführenden Spieler konzentrieren kann. Wir müssen uns da gegenseitig vertrauen und das können wir auch. Wir hatten in der Hauptrunde nach Mannheim und München die wenigsten Gegentore.

Was ja auch mit Ihrer Leistung zusammenhängt. Sie hatten den höchsten Wert bei der „Save Percentage“ also dem Verhältnis aus Schüssen auf Ihr Tor und Gegentreffern. Das macht einen schon ein bisschen Stolz. Das ist das Ergebnis harter Arbeit, aber eben auch eine Auszeichnung für die Teamarbeit.

Zum Schluss der Hauptrunde hat die DEG ein bisschen geschwächelt. Habt Ihr analysiert, woran es lag und beschäftigt das euch noch als Mannschaft? Nein, ich denke nicht. Wir haben aber erkannt, wo wir uns noch verbessern müssen. Am Anfang der Saison sind die engen Spiele oft zu unseren Gunsten gekippt, am Ende der Saison zu unseren Ungunsten. Wir hatten auch einige Ausfälle zu beklagen (darunter Mathias‘ Bruder Leon, der mit einer Schulterverletzung auch für die Playoffs ausfällt, Anm. d. Red.).

Das ist Mathias Niederberger

Mathias Niederberger wurde 1992 in Düsseldorf geboren. Sein Vater Andreas war von 1986 bis 1998 eine Verteidiger-Legender bei der DEG. In der DEG-Jugend lernte Mathias das Eishockeyspielen. 2011 wagte er den Sprung nach Übersee in die kanadische Juniorenliga OHL. Auch in der AHL (die zweite Liga unterhalb der NHL) versuchte er sich kurzzeitig - bei den Manchester Monarchs. 2014 kehrte er zurück, zunächst zu den Eisbären Berlin, ab 2015 dann für seine DEG. Ab morgen starten die Playoffs, für das erste Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, ISS-Dome) gibt es noch Karten.

Im Laufe der Saison hat sich gezeigt, dass ihr gegen jede Mannschaft gewinnen könnt aber auch gegen jede verlieren. Das ist die Liga. Die ist mittlerweile so eng. Das hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die Liga ist für die Zuschauer super spannend. Sie ist besser geworden, das Niveau hat deutlich zugelegt. Wenn wir das letzte Saisonspiel gewinnen können wir noch Dritter werden. So sind wir sechster.

Damit hat man das Heimrecht so kurz vor Schluss noch verspielt. Enttäuscht? Einerseits ja, logisch. Aber vor der Saison hatten wir einen Platz unter den Top sechs als Ziel ausgegeben, das haben wir geschafft. Und wenn man in den Playoffs weit kommen will, muss man eh‘ jeden schlagen. Egal ob mit zusätzlichem Heimspiel oder nicht.

Sie sind jetzt zum zweiten Mal mit der DEG in der Endrunde. Was ist ihr Ziel, was ihr Traum? Natürlich will ich so weit kommen, wie es geht. Ich will irgendwann den Meistertitel nach Düsseldorf holen und in die Fußstapfen meines Vaters treten (DEG-Legende Andreas Niederberger holte fünf Meisterschaften, Anm. d. Red.). Aber die richtige Herangehensweise ist es, von Spiel zu Spiel zu denken und auf die erste Serie zu konzentrieren.

Ihr Vater war Verteidiger, ihr Bruder ist Stürmer. Warum sind Sie eigentlich Torwart geworden? Das lag an Roy Roedger (Deutsch-Kanadier, Ex-DEG- und Nationalspieler, Anm. d. Red.). Er ist ein sehr guter Freund der Familie. Er hat uns aus Kanada mal ein Torwart-Set geschickt. Damit habe ich dann in der Nachbarschaft beim Straßenhockey gespielt. Das hat mir immer gut gefallen. Und in der DEG-Jugend wurde einmal die Torwart-Position frei. Ich war damals noch Spieler. Aber dann bin ich ins Tor gegangen.

Was ist der Reiz? Man kann als Torwart einerseits der Held sein, andererseits der Depp. Es ist eine Herausforderung, die mich motiviert.

Und am Ende der Karriere hat man noch alle Zähne. (Lacht). Stimmt. Das ist ein weiterer Vorteil.

Träumt man trotz gestiegenen DEL-Niveaus dennoch von einem Sprung in die NHL? Sie haben es ja schon mal in Nordamerika versucht, den Schritt in die beste Eishockeyliga der Welt aber damals nicht geschafft. Oder ist der Traum abgehakt? So etwas hakt man nie ab. Aber das schwirrt mir auch nicht im Kopf herum. Ich bin mit meiner Aufgabe hier bewusst und habe auch richtig Lust in Europa und gerade in meiner Heimatstadt Düsseldorf erfolgreich zu sein.

Sie haben ja auch den Namen der Stadt und das DEG-Logo auf deiner Torwart-Maske. Aber auch eine Flagge, die in Deutschland nicht jeder kennt. Was hat es damit auf sich? Das ist die sardische Flagge. Meine Mutter ist Italienerin, kommt zwar aus Mailand, aber ich habe sehr enge Freunde auf Sardinien. Ich liebe die Insel. Ein Freund, der mir Vorbild und sehr wichtig ist, fragte mich, ob ich nicht mal die sardische Flagge auf den Helm machen kann. So kam das. Ich habe daneben noch die deutsche und die italienische Flagge drauf.

Zum Schluss: Was wäre los im Hause Niederberger, wenn es mit der Meisterschaft klappen würde? Weiß ich nicht genau, aber wir würden uns schon was einfallen lassen. Aber dann würde doch sowieso die ganze Stadt feiern, oder?