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Monatelange TrennungCorona steht zwischen Düsseldorfer Gastronom und seiner Familie

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Ali Jasari (45) allein in seinem Restaurant „Vulcano“ auf der Oberbilker Allee. Seine Frau Vaide (39) und der kleine Sohn Remi (13 Monate) sitzen zur Zeit in Mazedonien fest und können nicht zurück nach Deutschland.

Düsseldorf – Ali Jasari (45) ist Inhaber des italienischen Restaurants „Vulcano“ in Düsseldorf. Wie allen anderen Gastronomen macht auch ihm die Corona-Pandemie zu schaffen. Aber dazu quälen ihn noch größere Sorgen, als die um sein Restaurant. Jasari ist seit Monaten von Frau und Kind getrennt.

Rückblick: Kurz bevor die Pandemie Deutschland erreichte, starb Jasaris Vater. Zusammen mit seiner Frau Vaide (39) und seinem Sohn Remi (1) flog er in seine Heimat nach Nordmazedonien zur Beerdigung.

Düsseldorf: Die Sehensucht des Gastronomen ist groß, der Schmerz unerträglich

Mitte Februar entschied der Gastronom, wegen der Arbeit zunächst alleine zurück nach Düsseldorf zu fliegen: „Die Familie meiner Frau wohnt auch in Mazedonien. Da habe ich ihr gesagt, dass sie ruhig noch eine Woche länger bleiben kann. Etwa vier Tage später hat der Flughafen in Mazedonien dann dicht gemacht. Das Gesundheitssystem ist dort sehr marode, deshalb denke ich, dass alles so schnell ging. Aus Angst vor einer großen Ausbreitung des Virus."

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Seitdem hat Ali Jasari seine Frau und seinen Sohn nicht mehr gesehen. Entsprechend groß ist die Sehensucht nach seiner Frau und seinem Sohn Remi. Die Familie leidet unter der Trennung und auch die häufigen Telefonate können den Schmerz nicht lindern.

Selbst den Geburtstag seines einzigen Kindes konnte der 45-Jährige nicht mitfeiern. Auch bei den ersten Schritten des mittlerweile Einjährigen war er nicht hautnah dabei. Die ersten Wörter bekommt er nur übers Telefon mit: „Dass ich diese besonderen Ereignisse verpasse, ist hart. Aber wenigstens gibt es die Möglichkeit, dass ich ihn über das Handy sehen und hören kann, dafür bin ich dankbar", sagt Jasari.

Düsseldorf: Den Kampf um ein Wiedersehen muss die Familie erfolglos aufgeben

Um sich wieder in die Arme schließen zu können, haben die Jasaris alles versucht, was in ihrer Macht stand. Leider erfolglos. „Wir haben die Behörden kontaktiert, aber die konnten leider keine Rückholaktion aus Mazedonien veranlassen. Dazu sind dort zu wenig Leute aus Deutschland."

Traurig: Gerade in dieser Phase kam die Maskenpflicht dem Restaurant-Besitzer in Düsseldorf sehr gelegen. Sie schützt ihn nicht nur vor den Viren, hinter ihr versteckt er auch seine Emotionen: „Im Lokal musst du jeden Tag gut gelaunt sein. Ich bin froh, dass ich meine wahren Gefühle momentan hinter der Maske verbergen kann."

Zwar ist der 45-Jährige gesundheitlich wohlauf, die emotionale Qual sieht man ihm aber trotz Maske an: „Ich habe mehr als 15 Kilo abgenommen. Durch den Stress habe ich einfach keinen Appetit. Dazu kam noch das viele Rumlaufen, das mit dem neuen Lieferdienst zusammenhängt.", sagt Ali Jasari. „Ich muss aber auch sagen, dass viele meiner Stammkunden sehr viel Verständnis zeigen. Auch dafür bin ich unheimlich dankbar."

Düsseldorf: Gastronom versucht trotz der langen Trennung optimistisch zu bleiben

Jasari lässt trotz allem den Kopf nicht hängen. Er versucht, die Situation so positiv, wie möglich zu sehen. Das wichtigste ist für Ihn, dass seine Familie gesund ist. „Das macht mich stärker", erklärt der 45-Jährige.

Und auch sonst lässt er sich nicht unterkriegen: „Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren. Es gibt zu jedem Problem eine Lösung und wenn ich etwas an der Situation ändern kann, dann werde ich das tun. Mein Vater hat früher zu mir gesagt, dass ich alles, was das Leben bringt, respektieren soll, aber nicht immer akzeptieren muss."

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Durch Freunde in Mazedonien, die im Reisebüro arbeiten, weiß Ali Jasari, dass seine Frau und sein Sohn direkt den ersten Flieger nach Deutschland nehmen werden, sobald der Flughafen wieder öffnet.

Düsseldorf: Falls keine Flieger gehen, hat Familie Jasari jetzt einen Plan B

Sollte das in zwei Wochen aber noch immer nicht der Fall sein, hat er einen Plan B: „Ich werde dann mit dem Auto bis nach Mazedonien fahren, um meine Frau und mein Kind abzuholen."

Alleine möchte er die 20-Stunden-Reise den beiden nicht zumuten, das wäre zu viel für ein 14 Monate altes Kind: „Ich werde auf der Strecke dann genügend Pausen einplanen, sodass wir nie zu lange an einem Stück fahren und in Hotels übernachten können", erklärt der verantwortungsbewusste Vater. Aber noch besteht die Hoffnung, dass Mutter und Kind bequem mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland kommen können und Ali Jasari die beiden so bald wie möglich wieder in seine Arme nehmen kann.

Letzte Woche gab es dann aber noch einen weiteren Schock: Ali Jasari erfährt, dass sein Schwiegervater schwer erkrankt ist. Seine Frau Vaide erklärt ihm, dass niemand weiß, wie lange er noch leben wird. Ein schwerer Rückschlag für die Familie, die ohnehin schon mehr als genug durchmachen musste.