In den Farben getrennt, in der Sprache vereint: Am Montag regierte in „Klein Paris“ eindeutig das Französische. Frankreich gegen Belgien lautete das EM-Achtelfinale in der Düsseldorfer Arena. Die beiden Fanlager ließen es sich vorher in der Altstadt gutgehen, feierten friedlich an der „längsten Theke der Welt“. Dann marschierten die beiden Fanlager getrennt zum Stadion. Wobei den einen ein kleiner Fauxpas unterlief...
Großer Fanmarsch zum StadionBelgier lassen es in Düsseldorf krachen – Franzosen unterläuft Fauxpas
Der Fanwalk, bei dem abertausende Anhänger gemeinsam zum Stadion marschieren – er hat seit spätestens dieser Fußball-EM Tradition. Das wollten sich natürlich auch nicht die beiden Achtelfinalteilnehmer aus Frankreich und Belgien nehmen lassen.
Die Fans der „Roten Teufel“ versammelten sich dafür im Rheinpark, ließen es mit rund 10.000 Anhängern richtig krachen – bonne fête, Belgique. Chapeau!
Fanmarsch der Franzosen startet mit Verzögerung
Bei den Franzosen sah das anders aus. Die Fans der „Bleus“ trafen sich am Aquazoo, um gemeinsam zur Arena zu laufen. Nur kam irgendwie niemand. Lediglich 300 Anhänger der Tricolore irrten mit ratlosen Gesichtern über den Platz vor dem Löbbecke Museum. Mon dieu, wo waren denn die anderen alle? Vielleicht hatten sie die Bierpreise von der Bude am Aquazoo abgeschreckt? (6 Euro für einen Becher Pils, zuzüglich 2 Euro Pfand. Preise wie an der Côte d'Azur – vill zo düer!)
Von wegen! Das Malheur hatte ganz woanders seinen Ursprung. Was die meisten Fans am Aquazoo nicht wussten: Der französische Fußballverband hatte in den Rheinterrassen erneut sein „Casa Bleue“ aufgeschlagen, welches als spezieller Fan-Hub für französische Anhänger dient. Dieses Event wurde vom französischen Fußballverband im Vorfeld der EM organisiert. Beim letzten Mal wurden dort rund 4000 Frankreich-Anhänger gezählt, die teilweise mit Shuttlebussen zu den Fan-Meetingpoints gebracht wurden.
Diesmal wurde die Hütte noch ein bisschen voller: Genau um 14 Uhr, als sich die Fans am Aquazoo trafen, besuchten nämlich der Präsident des französischen Fußballverbands Philippe Diallo und die Fußball-Ikone Paul Pogba das „Casa Bleue“. Klar, dass da tausende Frankreich-Anhänger erst einmal ein Foto machen wollten.
Auch lesen: EM-Wahnsinn im Video - das waren die besten Momente in Köln
Große Erleichterung bei den Wartenden am Aquazoo, als dann doch noch die Kavallerie eintraf: Tausend Fans wurden zum Nordpark mit Bussen vorgefahren, der Marsch zum Stadion konnte mit einiger Verzögerung beginnen.
Die Belgier hatten währenddessen mit alldem nichts zu tun. Sie marschierten geschlossen über die Cecilienallee zur Arena und waren aufgrund der französischen Unzulänglichkeiten Erster. Außerdem stellten sie auf ihren Schildern so einiges Kulinarisches klar: „Stoofvlees (belgisches Gulasch) ist besser als Coq au vin“. Und: „Die French Fries haben wir erfunden!“