Düsseldorfer Corona-ZentrumImpfvordrängler? Wirbel um 19 Arena-Mitarbeiter

Impfzentrum arena

Um das Düsseldorfer Impfzentrum gibt es Wirbel. Auf dem Foto warten Mitarbeiter am 8. Februar auf Impfwillige.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – „Heimspiel“ oder „Impfvordrängler“? Im Düsseldorfer Impfzentrum in der Merkur Spiel-Arena wurden auch 19 Mitarbeiter von Arena-Betreiber „D.Live“ vorzeitig geimpft – mit Impfdosen, die am Ende des Tages übrig blieben. Das bestätigte jetzt die Stadt Düsseldorf auf Anfrage vom EXPRESS.

  • Wirbel um Düsseldorfer Impfzentrum
  • 19 Mitarbeiter des Betreibers vorzeitig geimpft
  • Stadt Düsseldorf bestätigt schnelle Behandlung

Wie in allen anderen Impfzentren bleibt auch in Düsseldorf Impfstoff nach der täglichen Impf-Aktion übrig – entweder, weil Termine nicht wahrgenommen wurden oder weil die Ampullen schon angebrochen sind.

Düsseldorfer Impfzentrum: Impfdosen blieben übrig

Die Stadt kommentiert das so: „Sollten trotz sorgfältiger Planungen vereinzelte Impfdosen übrig bleiben, werden diese an die berechtigten Personengruppen nach einer Überhangliste verimpft.“ Das sind in der Regel Feuerwehrmänner, Polizisten, Intensivkrankenschwestern, Ärzte oder Pflegekräfte – also Berufsgruppen, die einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind.

Die Stadt-Tochter „D.Live“ ist zuständig für die Ausrichtung von Events, Konzerten und Shows in Düsseldorfer Hallen. Und sie betreibt die Merkur Spiel-Arena. Unter anderem gemeinsam mit dem Gesundheitsamt und Feuerwehr half „D.Live“ mit, das Impfzentrum auf die Beine zu stellen.

Düsseldorfer Impfzentrum: Personen mit höchster Priorität geimpft

Einige Mitarbeiter des Unternehmens sind auch für die Abwicklung vor Ort zuständig. Sie kümmern sich um logistische Probleme, sitzen aber auch am Empfang, um dort sicherzustellen, dass niemand unberechtigt den medizinischen Bereich betritt. Damit zählen sie – so die Stadt – zu den Beschäftigten des Impfzentrums und gehören nach der Impfverordnung „zu den berechtigten Personengruppen mit höchster Priorität“.

19 Mitarbeiter von Event- Veranstalter D.LIVE erhielten also die ersehnte Impfung, genauso wie das medizinische Personal vor Ort – während viele Altenpfleger und Schwestern in Krankenhäusern noch auf Impfungen warten müssen.

Düsseldorfer Impfzentrum: FDP-Chefin empört über vorzeitige Impfung

FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist empört: „Das ist Folge der verfehlten Impfpolitik der Bundesregierung. Hätten wir genug Impfstoff und wüsste jeder, er würde in drei Wochen geimpft, wäre das nicht passiert. Jetzt gibt es aber einen Run auf die Impfstoffe. Und so heißt es: Rette sich wer kann. Und da sitzen nicht als erstes die Kinder im Rettungsboot. Dabei sollte man sich eigentlich fragen, wer benötigt die Impfung dringender.“