Todesdrama in DüsseldorfDrei kranke Welpen ausgesetzt – Schicksal rührt zu Tränen

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Eng aneinander geschmiegt liegen die drei in Düsseldorf ausgesetzten Welpen in einem Körbchen des Tierheims.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Was lässt selbst einen gefühlskalten Macho zum Softie werden? Der gnadenlos süße Blick eines Hundewelpen. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach dem Vierbeiner-Nachwuchs. Neben etablierten Züchtern wittern hier aber auch immer mehr unseriöse Geldmacher das große Geschäft. Der große Verlierer dabei: die Tiere. 

  • Welpen in Düsseldorf ausgesetzt
  • Zwei junge Labrador-Mischlinge tot 
  • Flammender Appell von Tierschützern

Müde, krank und hilflos. So wurden drei Hundewelpen am Abend des 8. März 2021 auf der Spatenstraße in Mörsenbroich gefunden.

Düsseldorf: Hilflose Welpen in einer Wanne ausgesetzt

Ausgesetzt wurden die kleinen Hunde in einer Speiswanne. Der Tierrettungsdienst reagierte sofort und brachte das Vierbeiner-Trio in eine Tierklinik.

Hier bestätigte sich dann schnell ein schlimmer Verdacht: Nach einem Schnelltest stellte sich heraus, dass die drei Welpen neben Flöhen und Darmparasiten auch mit dem Parvo-Virus – auch als Katzenseuche bekannt – infiziert waren.

Für junge Hunde mit einem ohnehin schon angegriffenen Immunsystem kann diese Krankheit schnell tödlich sein.

Welpen in Düsseldorf ausgesetzt: zwei Labrador-Mixe tot

Trotzdem kämpften und kümmerten sich Ärzte und Tierpfleger tagelang um die Welpen. Am Ende aber leider vergeblich.

So starb die schwächste der drei Labrador-Mischlinge, die die Retter „Sunny“ getauft hatten, am Samstagmorgen.

Ihre Schwester überlebte sie nur um wenige Stunden.

Um den Bruder der beiden steht es etwas besser: „Sein Zustand ist relativ stabil. Wenn er keine weitere Infektion bekommt, dann sollte er es schaffen“, berichtete Tierheim-Chef Timo Franzen, der nach dem Welpenfund jetzt auch Anzeige bei der Polizei erstattete.

Das miese Geschäft mit hilflosen Tieren

Traurigerweise ist dieser Kampf für die Mitarbeiter des Tierheims in Rath aber kein Einzelfall. So schockierte Ende Februar der Fund von 34 Hundewelpen, die aus einem illegalen Tiertransport befreit wurde.

Dass sich anschließend 700 Menschen meldeten, die die Tiere (Französische Bulldoggen, Carne Corsos und West Highland Terrier) aufnehmen wollten, zeigte den Experten zum einen wie groß die Anteilnahme, aber eben auch der Wunsch, Hundebesitzer zu sein, war.

Nach Welpenfund in Düsseldorf: Appell der Tierschützer

Im Angesicht der steigenden „Beliebtheit“ des illegalen Welpenhandels, richtete sich die Tierschutzverein-Vorsitzende, Monika Piasetzky, nach dem Fall aus Mörsenbroich jetzt wieder einen eindringlichen Appell an mögliche Käufer: „Spielen Sie dort nicht mit. Wehren Sie sich dagegen und passen Sie bitte auch darauf auf, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.“

Gerade vor Verkäufern auf Kleinanzeigenportalen warnen die Experten massiv.