„Wir werden vergessen“Dormagener Busunternehmer geht auf die Barrikaden

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Busunternehmer Turgay Afan ist sauer auf die Regierung.

Dormagen – Es ist kein Geheimnis, das insbesondere die Reisebranche unter der Coronakrise leidet. Sehr viele Menschen haben ihren Urlaub bereits abgesagt und Geschäftsreisen wurden gecancelt.

Doch nicht nur für Hotels oder Airlines wird die Krise zum Problem, auch Reisebusunternehmen stoßen an ihre Grenzen.

Dormagener Busunternehmer demonstriert in Hamburg 

In Hamburg demonstrierten am Donnerstag (7. Mai) weit über 100 Unternehmer in ihren Reisebussen gegen den Stillstand. Auch der Dormagener Turgay Afan (44) war vor Ort.

„Es war wirklich eine enorme Menge an Bussen, es gab wahnsinnige Hupkonzerte und wir haben für totales Verkehrschaos gesorgt. Aber es musste sein, wir gehen momentan an unsere Grenzen und es fehlt uns an Unterstützung“, berichtet Afan.

Der Unternehmer leitet das Busunternehmen „Afan Reisen“ in zweiter Generation. „Ich habe 19 Mitarbeiter, 17 davon sind in Kurzarbeit und sie haben alle Familie, die sie versorgen müssen“, erzählt der 44-Jährige.

Dormagener Busunternehmer von der Regierung enttäuscht

Von der Regierung sei er enttäuscht: „Wir können nicht alles anhalten. Wir müssen unsere Kosten weiterzahlen, wie Versicherungen oder die Kredite.“

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Die Busunternehmer fordern von der Regierung klare Ansagen und Unterstützung. „Durch Stornierungen habe ich fast 500.000 Euro verloren und wir haben immer noch keine Ahnung, wie lange das noch so weitergehen soll“, erklärt der Dormagener. „Wir werden es zwar überleben, aber werden noch mehrere Jahre daran zu knabbern haben.“

Dormagener Unternehmer wünscht sich Unterstützung

Die Soforthilfe bezeichnet Afan als „Insolvenzverschleppung“. „Wir bekommen keine Hilfe und uns gehen die Kapazitäten aus. Die Bahn wird hingegen vom Staat unterstützt, dabei sind unsere Busse viel umweltfreundlicher. Wir mussten die letzten Jahre viel Geld in unsere Fahrzeuge investieren, um sie umweltfreundlich aufzurüsten. Das wird uns jetzt zum Verhängnis.“

Turgay Afan denkt auch an seine Kunden: „Ich möchte die Mehrkosten im Nachhinein nicht meinen Kunden auflasten. Es scheint aussichtslos, wir brauchen Unterstützung und werden einfach vergessen.“

Am 14. Mai soll eine große Demonstration der Busunternehmen in Berlin stattfinden. „Dort werden etwa 1000 Busse erwartet, wir werden alles geben.“