Düsseldorf – Große Trauer bei den Toten Hosen. Annemarie Meurer, Mutter von Bassist Andi Meurer, ist tot.

Annemarie Meurer die „Mutter der Kompanie“

Für die Band war sie so etwas wie die „Mutter der Kompanie“. Bei vielen Konzerten ihrer Jungs dabei. Mal ganz vorn, immer Backstage. Und immer stolz auf ihren Sohn und die Band.

„Wenn bei einem Konzert alle plötzlich Hosen, Hosen grölen, geht einen das schon durch Mark und Bein“, sagte sie einmal über die Band, die zu der Zeit noch als Bürgerschreck-Kommando unterwegs war.

Traueranzeige der Toten Hosen

„Obwohl du uns bleibst, fehlst du uns sehr.“ Das steht in einer großen Traueranzeige, mit der Andi Campino, Breiti, Kuddel, Vom und alle Mitarbeiter der Plattenfirma JKP sich von Annemarie Meurer verabschieden.

Mitte 50 war sie, als die Toten Hosen ihre Karriere starteten. Nicht eben ein Alter, wo man anfängt, sich für Punkrock zu begeistern. In einem Interview auf der Homepage der Toten Hosen sagte sie dazu: „Anfangs habe ich die Konzerte vor allem deshalb besucht, weil da mein Sohn mitspielte. Meine Musik ist das erst mit der Zeit geworden.“

„Mutter Meurers Video-Kiste“ war Kult

Aber dann auch richtig. Bei allen Konzerten in der Umgebung war sie vor Ort. Oft als ältester Fan. Auch unter den 100 000 Fans bei Rock am Ring.

Dort saß sie mit Ohrenstöpsel direkt am Mischpult, filmte ihre Jungs mit einer Digitalkamera. Als MTV mit den Hosen die Serie „Friss oder stirb“ drehte, wurde sie mit ihren Filmen zum heimlichen Star der 16-teiligen Doku-Soap. „Mutter Meurers Video-Kiste“ war Kult.

Annemarie Meurer wurde 87 Jahre alt. „Was man tief im Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren“, steht in der Todesanzeige der Familie.

(exfo)