Düsseldorf – Die grünen Papageien von der Kö. Die exotischsten Vögel der Stadt. In der letzten Woche waren sie plötzlich vom Nobelboulevard verschwunden. Unbekannt verzogen. Jetzt fanden wir sie wieder. Im Grünen. Wer gibt schon freiwillig einen exklusiven Wohnsitz auf der Kö auf? Es sei denn, man ist pleite. Aber diese Vögel zahlen ja eh keine Miete …

Seit Jahren leben rund 1500 „Halsbandsittiche“ in Düsseldorf. 1983 waren sie plötzlich da, suchten sich nach diversen Standortwechseln die feinste Adresse der Stadt für ihr Nachtdomizil aus, die Königsallee. Abend für Abend, immer zu Beginn der Dunkelheit, flogen sie ein. Machten einen Riesenradau, um dann auf den Kastanien und Platanen des Boulevards zu nächtigen.

Schnell wurden sie zur Touristenattraktion („Typisch Düsseldorf, die geben sich nicht mit Tauben zufrieden, die haben sogar Papageien auf der Kö…“) und zu offiziellen Werbe-Ikonen der Stadt. „Die Königsallee zieht bunte Vögel an“, stand auf großen Plakaten der Stadtwerbung. Bis sie jetzt plötzlich verschwanden. Schnabel voll von Kö und Düsseldorf? Nicht ganz.

Die Reitallee im Hofgarten am Sonntagabend. Der Jröne Jong gammelt im Teich. Ein paar Kanada-Gänse machen sich wichtig. Und dann sind sie plötzlich da. Eine grüne, lautstarke Invasion. Kleine Schwärme von Halsbandsittichen kommen aus Richtung Landskrone, lassen sich auf den großen Parkbäumen nieder. Wechseln unter großen Kreischen immer wieder den Standort und kommen nach rund einer Stunde endlich zur Ruhe. Hotel Kö erst mal ade. Neue Heimat Hofgarten.

Laut Interessengemeinschaft Kö liegt das daran, dass ein Schwarm immer nur solange sesshaft ist, bis er eine bestimmte Größe erreicht hat. Dann teilt er sich und lässt sich woanders nieder. Wenn es um die nächtlichen „Hinter(n)lassenschaften“ der Vögel auf der Kö geht, muss der Schwarm ziemlich groß gewesen sein. Bänke, Gehwege, Autos, alles vollgeschiss...

Die Kö-Anlieger haben schon lange die Nase voll von den Tropenvögeln. Müssen aber damit rechnen, dass sie demnächst hier wieder auftauchen. Einen Mietvertrag mit dem Hofgarten haben die grünen Vögel schließlich nicht …