Zwei Fälle in DüsseldorfAuch Familienvater aus Neuss an Corona erkrankt

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Auf der Pressekonferenz in Düsseldorf wurden zwei neue Fälle bekannt: David von der Lieth (Leiter der Berufsfeuerwehr), Thomas Geisel und Dr. Klaus Göbels (Leiter des Gesundheitsamtes) informierten.

von Michael Kerst (mik)Jonas Meister (meis)

Düsseldorf/Neuss – Die Einschläge kommen immer näher! Gleich zwei neue bestätigte Corona-Fälle musste die Stadt Düsseldorf am späten Dienstagnachmittag vermelden.

Inzwischen gibt es auch aus Neuss die erste bestätigte Meldung über eine Corona-Erkrankung. Dabei handelt es sich um einen 49-jährigen Familienvater aus dem Stadtteil Norf, der in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.

Corona in Neuss: Schule und Kita geschlossen

Da seine Kinder die St. Andreas-Grundschule sowie die Kindertagesstätte am Lessingplatz besuchen, wurden beide Einrichtungen vorübergehend geschlossen.

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Immerhin: Den Infektionen in Düsseldorf kam das Gesundheitsamt mit Hilfe des am Montag in Betrieb gegangenen Info-Telefons auf die Spur. Details gaben OB Thomas Geisel und seine Mitarbeiter in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt.

Corona-Fälle in Düsseldorf: Die Hotline deckte sie auf

Das Diagnostik-Zentrum, das provisorisch im Gesundheitsamt an der Kölner Straße untergebracht war und am Mittwoch an den endgültigen Standort an der Witzelstraße umzieht – es ist für die Stadt irgendwie Fluch und Segen zugleich. Weit mehr als 1000 Anrufe sind dort in wenig mehr als einem Tag eingegangen … und beileibe nicht alle kamen aus Düsseldorf.

„Es kann nicht sein, dass die halbe Republik hier anruft“, empört sich OB Geisel, der andere Kommunen auffordert, es Düsseldorf gleich zu tun und ebenfalls solche Hotlines einzurichten. In den ersten Stunden liefen die Leitungen so heiß, dass viele Anrufer kaum durchkamen. Die Stadt steuerte sofort gegen, hält inzwischen 35 Plätze vor, die rund um die Uhr besetzt sind. Und tatsächlich sorgte genau diese Hotline dafür, dass in kürzester Zeit die beiden aktuellen Corona-Fälle entdeckt wurden.

Corona-Fälle in Düsseldorf: Das ist der erste Patient

Beim ersten Patienten handelt es sich um einen 37-jährigen Düsseldorfer, der – wie so viele Betroffene in Nordrhein-Westfalen – in Heinsberg Karneval gefeiert hatte. Er befindet sich deshalb bereits seit dem 26. Februar in freiwilliger Quarantäne.

Er zeigt nur leichte Symptome und hat nach Erkenntnis des Gesundheitsamtes keine weiteren Kontaktpersonen in Düsseldorf. Er wird in seiner häuslichen Quarantäne von Freunden und Nachbarn mit Lebensmitteln versorgt. Der Mann lebt mit seiner Freundin zusammen, die inzwischen negativ getestet wurde.

Corona-Fälle in Düsseldorf: Das ist der zweite Patient

Der zweite Infizierte ist ein 43-jähriger Düsseldorfer, der sich das Virus nicht in Heinsberg, sondern in Italien eingefangen hat. Er war in der Lombardei, hat sich in seinem Haus von seiner Familie abgeschottet, um niemanden anzustecken.

Der Mann, der ebenfalls nur leichte Symptome zeigt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Diese und auch die Ehefrau sind nicht infiziert. Dennoch wurden die Kinder vorsorglich von der Schule genommen.

Beide Patienten hatten sich – wie gesagt – über die Hotline gemeldet und waren dann am Montag zu einem Schnelltest beim Gesundheitsamt.

Corona-Fälle in Düsseldorf: Kreis Heinsberg als Risikogebiet

Aus Sicht der Stadt Düsseldorf zähle – wie der OB betonte – neben China, Norditalien und dem Iran auch der Kreis Heinsberg zum Risikogebiet. Allerdings sieht Gesundheitsamtsleiter Dr. Klaus Göbels überhaupt keinen Grund zur Panik: „Das Corona-Virus ist nicht hochansteckend. Windpocken sind das – da kann ein Mensch bis zu 40 Personen anstecken. Bei Corona sind es zwei bis drei.“

Dennoch werden zur Vorsicht immer mehr Veranstaltungen in Düsseldorf abgesagt: Nach der Verschiebung gleich mehrerer Messen fallen auch die Meisterfeier der Handwerkskammer und der verkaufsoffene Sonntag am 8. März aus. In diesem Zusammenhang kritisiert der OB die Landespolitik: „Ich würde mir wünschen, dass es in NRW einheitliche Kriterien für die Schließung von Schulen und das Absagen von Großveranstaltungen gäbe.“

Die Chronik: Die Pressekonferenz zum Nachlesen

+++17:25 Uhr+++

Die Pressekonferenz ist beendet. Wir halten Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

+++17.20 Uhr+++

Die Nummer der Corona-Hotline ist Düsseldorf ist übrigens 0211-8996090. Bitte unebdingt dort anrufen und nicht auf eigene Faust das Diagnostikzentrum aufsuchen!

+++17.12 Uhr+++

Thomas Geisel übt Kritik an der Landespolitik: „Ich würde mir wünschen, dass es in NRW einheitliche Kriterien für die Schließung von Schulen und Absagen von Großevents in Fällen wie Corona gibt, so wie das in anderen Bundesländern der Fall ist.“

+++17.09 Uhr+++

Noch eine Information zum zweiten Patienten: Frau und Kinder sind nicht infiziert.

+++17.08 Uhr+++

Die Meisterfeier der Handwerkskammer und der verkaufsoffen Sonntag am 8. März sind abgesagt. Das sei eine Entscheidung der Veranstalter gewesen, nicht der Stadt. Bei allen anderen Massenveranstaltungen wird von Fall zu Fall entschieden.

+++17.06 Uhr+++

Die Stadt Düsseldorf zählt neben Norditalien, China und dem Iran auch den Kreis Heinsberg zum Risikogebiet und rät von Reisen dorthin ab. Das gilt besonders für ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen.

+++17.04 Uhr+++

Göbels erklärt: „Das Coronavirus ist nicht hochansteckend. Windpocken sind das. Da kann ein Mensch bis zu 40 Personen anstecken. Bei Corona sind es zwei bis drei.“

+++17.03 Uhr+++

Eine weitere Information zum 37-jährigen Patienten: Er wohnt zusammen mit seiner Freundin, die inzwischen negativ getestet wurde.

+++17.01 Uhr+++

„Schließen von Schulen halte ich für äußerst problematisch“, sagt Göbels. „Wir entscheiden im Einzelfall. Wir sind da sehr vorsichtig.“

+++17.00 Uhr+++

Beide Patienten waren am Montag zum Schnelltest beim Gesundheitsamt.

+++16.58 Uhr+++

Er ist verheiratet und hat drei Kinder, die vorsorgleich aus der Schule genommen wurden. Auch er zeigt nur leichte Symptome.

+++16.57 Uhr+++

Beim zweiten Patienten handelt es sich um einen 43-jährigen Düsseldorfer.

Neuer Inhalt (3)

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel auf dem Weg zur Pressekonferenz.

Er war in der Lombardei und hat sich seit dem 24. Februar in seinem Haus von seiner Familie abgeschottet.

+++16:55 Uhr+++

Er zeigt nur leichte Symptome und hat keine weiteren Kontaktpersonen in der Stadt. Er wird von Freunden und Nachbarn mit Lebensmitteln versorgt. Er hat die Hotline angerufen und damit perfekt reagiert.

+++16.53 Uhr+++

Beim ersten Patienten handelt es sich um einen 37-jährigen Düsseldorfer. Er hat in Heinsberg Karneval gefeiert und befindet sich seit dem 26. Februar freiwillig in Quarantäne.

+++16.48 Uhr+++

Es wird in Düsseldorf einen mobilen Service für Menschen mit Verdachtsfällen geben, die körperlich nicht in der Lage sind, ins Diagnosezentrum zu kommen.

+++16.46 Uhr+++

Im Coronavirus-Callcenter gibt es 35 Plätze, so dass das Telefon rund um die Uhr besetzt ist.

+++16.45 Uhr+++

Bislang gab es beim Infotelefon über 1000 Anrufe. Das Interesse ist riesig, teilweise kommen die Anrufe aus ganz Deutschland. Düsseldorf fordert andere Kommunen auf, ähnliche Angebote einzurichten: „Es kann nicht sein, dass die halbe Republik hier anruft.“

+++16.41 Uhr+++

Es gibt zwei bestätigte Coronafälle in Düsseldorf. Beide Betroffene haben sich über das Infotelefon gemeldet und wurden dann anschließend im Gesundheitsamt positiv getestet. Das hat OB Geisel soeben vermeldet.

+++16.23 Uhr+++

Angekündigt sind Oberbürgermeister Thomas Geisel, Gesundheitsamtsleiter Dr. Klaus Göbels und der Leiter der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr, David von der Lieth.

+++16.18 Uhr+++

Die Pressekonferenz soll um 16.30 Uhr beginnen.

Coronavirus in NRW

In NRW gibt es inzwischen immer mehr Fälle. Erstmals kam es zum Ausbruch, als ein Ehepaar aus dem Kreis Heinsberg behandelt werden musste. Alle Infos zum Coronavirus in NRW (hier lesen Sie mehr) haben wir in einem separaten Artikel für Sie gesammelt.