Corona-KriseJetzt wird Düsseldorf vom Virus lahmgelegt

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Alle Schüler in Düsseldorf haben ab sofort verlängerte Osterferien. Bis zum 19. April fällt die Schule in der Landeshauptstadt definitiv aus. Auch die Kindergärten bleiben geschlossen.

Düsseldorf – Jetzt ist der große Corona-Hammer da: Nach dem Erlass des NRW-Ministerpräsidenten kommt das öffentliche Leben in Düsseldorf ab Montag größtenteils zum Erliegen.

Nicht nur Schulen und Kindergärten sind dann geschlossen.

Corona-Krise in Düsseldorf: Nicht nur die Schulen machen zu, fast alle städtischen Einrichtungen werden geschlossen

Auch alle Seniorenzentren, alle Museen und Kultureinrichtungen, alle Bezirkssportanlagen und alle Schwimmbäder sind nicht mehr zugänglich.

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Musikschule und VHS sind zu, in städtischen Ämtern mit Publikumsverkehr wie dem Bürgeramt, oder dem Straßenverkehrsamt wird der Betrieb ebenfalls eingestellt.

Patientenbesuche in Düsseldorfer Krankenhäusern sind nicht mehr möglich. Auch Besuche in Seniorenheimen sollten unterlassen werden.

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„Wir wollen schauen, dass die vulnerablen Personen wie Senioren oder Menschen mit Vorerkrankungen möglichst keine sozialen Kontakte mehr haben, um ihr Ansteckungsrisiko zu minimieren“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Corona-Krise in Düsseldorf: Die Stadt organisiert Hilfe für bestimmte Eltern und vom Virus besonders gefährdete Zielgruppen

Damit das funktioniert, muss die Stadt allerdings Hilfe organisieren.

Zum Beispiel für Schüler und Kindergartenkinder. „Es macht natürlich keinen Sinn, dass die Kinder jetzt bei Oma und Opa betreut werden“, sagt Geisel. Er appelliert an Arbeitgeber flexibel auf diese Situation zu reagieren.

Und für Eltern, die in Bereichen unverzichtbarer Infrastruktur arbeiten, wird es in den Kitas ab Montag Not-Gruppen geben. –Und in den Schulen Betreuung.

Unter diese Berufe fallen natürlich Ärzte und Pflegepersonal, aber auch Polizisten, Feuerwehrleute oder Müllmänner. Also alles was man braucht, um die grundlegende Versorgung im Gesundheitswesen und in der Stadtgesellschaft zu garantieren.

Corona-Krise in Düsseldorf: Ab Montag gibt es in Kitas Not-Gruppen und in Schulen eingeschränkt Betreuung

„Am Montag und die ganze erste Woche setzen wir da auf die Eigenverantwortung der Eltern, denn kontrollieren können wir das noch nicht“, sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.

Später wird die Kontrolle dann vermutlich über einzureichende Bescheinigungen der Arbeitgeber funktionieren.

Damit die besonders gefährdeten Senioren ihr Ansteckungsrisiko vermindern, hat die Stadt ab Samstagmorgen eine Telefon-Hotline geschaltet.

Unter der Telefonnummer 0211/899-8999 können sich Betroffene melden, wenn sie zum Beispiel Besorgungen für den alltäglichen Bedarf brauchen. Achtung: Dieses Angebot gilt nur für Düsseldorfer.

Corona-Krise in Düsseldorf: Die Maßnahmen gelten bis zum Ende der Osterferien

Die gesamten Maßnahmen gelten nach Vorgaben des Landes zunächst bis zum Ende der Osterferien, also bis zum 19. April.

Nicht nur bei der Stadt Düsseldorf hofft man, dass die schlimmste Infektionswelle dann vorbei ist.

„Im Moment verdoppelt sich die Zahl der Infizierten alle 24 Stunden“, erklärt Dr. Klaus Goebels, Leiter des städtischen Gesundheitsamts.

Stand Freitagnachmittag 16 Uhr waren in Düsseldorf 21 Menschen mit dem Virus infiziert, die Ergebnisse von 60 Abstrichen standen noch aus. Ein betagter Düsseldorfer liegt derzeit mit schweren Symptomen (Lungenentzündung) auf einer Intensivstation.

Corona-Krise in Düsseldorf: Stadt will Unternehmern und Veranstaltern bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten helfen

Die drastischen Maßnahmen sorgen natürlich für wirtschaftliche Schwierigkeiten von Veranstaltern und Unternehmern.

Auf diese Gruppen will die Stadt zugehen und helfen. Es wurde ein Fonds mit 500.000 Euro eingerichtet, um Überbrückungsfinanzierungen bereitzustellen.

Am Freitagabend beriet die Stadtspitze mit Vertretern der Veranstaltungsbranche, des Brauchtums und der Sportvereine, welche Veranstaltungen in diesem Jahr bereits abgesagt werden sollten.

Der Japan-Tag im Mai und sogar die große Kirmes am Rhein im Sommer sind gefährdet.