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Frühling am RheinDüsseldorf zwischen Corona-Petzen und sozialer Distanz

OSD Rheinufer

An der Rheinuferpromenade fuhr das Ordnungsamt Streife, während die Menschen dort die Frühlingssonne genießen konnten.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – „Bleibt zu Hause“: In Zeiten der Corona-Krise gilt diese Aufforderung natürlich auch in Düsseldorf. Hier gibt es allerdings ein „Problem“ und das heißt Frühling. So lockte das sonnige Wetter gerade am Wochenende viele Menschen an den Rhein, wo im vorgegebenen Abstand munter flaniert wurde.

Unter diesen Umständen ist es da schon ein bisschen befremdlich, dass mancherorts Privatpersonen es aktuell als nötig empfinden, zum Telefon greifen und vermeintliche „Corona-Sünder“ bei der Polizei anzuschwärzen.

Frühling in Düsseldorf: Corona-Petze nimmt es mit dem sozialen Abstand am Rhein ganz genau

So begleitete ein TV-Team von RTL jetzt einen Düsseldorfer, der extra mit dem Handy in der Hand an der Promenade entlang läuft, jederzeit bereit größere Menschenansammlungen zu melden. Vor der Krise hat der Mann so schon Falschparker auffliegen lassen und ist damit quasi Profi auf dem Gebiet.

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Nur das er sich jetzt als Corona-Petze übt. Eine kleine Kostprobe: Auf seiner Tour ermahnt der Düsseldorfer ein Duo, das sich mit einer Flasche Champagner bei den Kasematten niedergelassenen hatte. Das Problem: Anderthalb Meter Mindestabstand konnte der Corona-Sheriff hier nicht erkennen. Grund genug, die Leute einfach zu verscheuchen.

Frühling am Rhein: Stadt lobt das Verhalten der Düsseldorfer in der Corona-Krise

Das diese „Eigeninitiative“ auch nach hinten losgehen kann, ignoriert er dabei offenbar. Schließlich gibt es keine Ausgangssperre, sondern nur Kontaktbeschränkungen. Draußen Spazieren gehen oder Sport machen ist maximal zu zweit erlaubt. Mit mehr Menschen geht es nur, wenn die im eigenen Haushalt wohnen.

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Und genau das beachten die Menschen in der NRW-Landeshauptstadt fast vorbildlich. Stadtsprecher Volker Paulat: „Bisher wurden noch keine großen Bußgelder verhängt.“ Die Düsseldorfer Bürger werden sogar für ihre Handlungsbereitschaft gelobt.

Das sieht auch die Düsseldorfer Polizei so. Sprecher Marcel Fiebig: „Unser Stimmungsbild aktuell ist, dass sich viele Bürger überwiegend diszipliniert und einsichtig zeigen.“

Corona in Düsseldorf: Ordnungsamt versiegelt 15 Geschäfte und macht  neun ganz dicht

Von Freitag (27. März) bis Sonntag (29. März) gingen knapp 110 Beschwerden wegen Verstößen gegen die Coronaschutzordnung beim Ordnungsamt ein. Dabei mussten die OSD-Mitarbeiter meistens nicht mehr machen als zu ermahnen. Ein besonderes Augenmerk wir trotzdem weiter auf das Fortuna-Büdchen gelegt, wo es immer wieder richtig voll ist.

Ein bisschen anderes sieht es da bei Kneipen, Shisha-Bars, Büdchen und dem Handel aus. Seit dem 19. März gab es hier laut Stadt insgesamt 15 Betriebsversiegelungen, neun Betriebsschließungen, eine Versiegelung eines Spielautomaten und elf Aufforderungen an Gastronomen, die Bewirtung einzustellen. Dazu wurden 13 Verfahren wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung eingeleitet.

Dass die Behörden hier generell keine Spaß mehr verstehten, zeigt sich nach der Schließung einer Shisha-Bar auf der Brehmstraße am Wochenende. Der Zwischenfall wird für den Betreiber richtig teuer. „Nach so vielen Hinweisen an die Gastronomen, ist die Zeit der Belehrung jetzt vorbei“, so Paulat.