„Brauchen noch Zeit“Düsseldorfer Rheinbahn kontrolliert neue 3G-Regel vorerst nicht

Mit zahlreichen Kräften von Ordnungsamt, Polizei etc. ging die Rheinbahn auf Maskenmuffel-Kontrolle.

Foto: Anke Hesse
31.08.2020

Bislang wurde in der Düsseldorfer Rheinbahn nur kontrolliert, ob die Fahrgäste Maske tragen. Ab sofort ist auch 3G vorgeschrieben.

Die Düsseldorfer Rheinbahn kontrolliert die seit Mittwoch geltende 3G-Regelung im Nahverkehr vorerst nicht. Und begründet das auch.

von Volker Geissler (vog)

Seit Mittwoch (24. November) gilt in Deutschland das neue Infektionsschutzgesetz. Für die Rheinbahn bedeutet das zum Beispiel, dass nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete mitfahren dürfen (für Schüler gilt eine Ausnahme). Im Vorfeld fragten sich viele Menschen, wie das überhaupt kontrolliert werden soll.

3G-Regel in Bus und Bahn: Düsseldorfer Rheinbahn kontrolliert erstmal nicht

Die vorläufige Lösung: Es wird erst mal gar nicht kontrolliert. „Wir konnten das bisher nicht realisieren und brauchen noch etwas Zeit, um das umzusetzen“, teilte eine Rheinbahn-Sprecherin auf Anfrage mit. Der Grund: Dem Unternehmen fehlt schlicht noch Personal, und das muss dann auch noch entsprechend geschult werden.

So soll verhindert werden, dass sich jemand zum Beispiel über einen gefälschten Impfpass oder ein anderes nicht korrektes Dokument in die Düsseldorfer Rheinbahn schmuggelt.

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Hinzu kommt, dass die Aufgabe eines Impfkontrolleurs alles andere als ein Traumjob sein dürfte. Schon beim Thema Maskenpflicht ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Aggressionen und auch Übergriffen gekommen. „Klar ist, dass unsere Fahrer das nicht leisten können“, erklärt die Sprecherin. Ansonsten sei es unmöglich, die Fahrpläne entsprechend einzuhalten.

Düsseldorfer Rheinbahn plant „Schwerpunktkontrollen“

Auch die Fahrkartenkontrolleure sollen nicht zusätzlich mit der Aufgabe zur Eindämmung der Corona-Pandemie betraut werden, weil der zeitliche Aufwand viel zu groß wäre. Und wann soll nun 3G kontrolliert werden? „Wir sind sehr bemüht und arbeiten mit Hochdruck. Es handelt sich ja um eine Vorgabe.“ Die allerdings wohl erst im Dezember umgesetzt werden kann. In den kommenden Wochen sind mehrere Schwerpunktkontrollen geplant, wie die Rheinbahn mitteilt. Wer erwischt wird, muss ein üppiges Bußgeld bezahlen und aussteigen.

Den Stotter-Start beim neuen Gesetz sieht man im Unternehmen gelassen. „Der Nahverkehr war immer sicher und wird durch die 3G-Regel jetzt noch sicherer“, sagt Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn. „Die sehr kurzfristige Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben stellt alle Nahverkehrsunternehmen in Deutschland vor sehr große Herausforderungen. Aber wir haben hier eine gut funktionierende Lösung erarbeitet.“

In den nächsten Tagen setzt die Rheinbahn erst einmal weiterhin auf die Vernunft ihrer Fahrgäste. Ob die auch im Sinne des neuen Gesetzes vorhanden ist, wird sich dann demnächst zeigen.