Will jüngster MdB werdenDüsseldorfer Grünen-Politiker (18) kandidiert für den Bundestag

Anas Al-Quar´an (hier am 10. September 2021 in Düsseldorf) ist mit 18 Jahren der jüngste Kandidat der Grünen in Düsseldorf

Anas Al-Quar'an ist mit 18 Jahren der jüngste Kandidat der Grünen in Düsseldorf. Würde er den Einzug in den Bundestag schaffen, wäre er dort der jüngste Abgeordnete.

Er ist der jüngste Kandidat auf der Landesliste für die Bundestagswahl. Würde Anas Al-Qura'an von den Grünen in den Bundestag einziehen, wäre der Düsseldorfer sogar der jüngste Abgeordnete. 

Düsseldorf. Er ist erst vor wenigen Tagen 18 geworden und schon jetzt für viele ein Vorbild für Jugend in der Politik. Nachdem er im April auf dem Landesparteitag der Grünen in NRW nach einer starken Rede zum Thema Inklusion auf den Listenplatz 42 gewählt wurde, kämpft der Düsseldorfer nun um seinen Einzug in den Bundestag. EXPRESS sprach mit ihm.

Nach seinem Realschulabschluss in Düsseldorf im vergangenen Jahr begann Anas Al Qura'an direkt eine Ausbildung im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.

Düsseldorfer Jungpolitiker der Grünen will hoch hinaus

In der Politik ist er aber schon länger tätig - 2019 engagierte sich Al Qura'an zuerst im Düsseldorfer Jugendrat, kurze Zeit später wurde er zum Sprecher im Jugendrat NRW: „Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich nicht nur überparteilich tätig sein möchte“, sagt er.

Ein ausgiebiger Blick auf das Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen – und seine Entscheidung war getroffen: „Voraussetzung ist natürlich, dass man die gleichen Werte teilt. Mich hat vor allem überzeugt, dass ich mich bei den Grünen sofort wohlgefühlt habe. Ich wurde ernst genommen und gehört.“

Düsseldorfer Nachwuchspolitiker liegt Thema Inklusion am Herzen

Seit April ist Anas Al-Qura'an sogar Sprecher bei der Grünen Jugend. Damit nicht genug. Der 18-Jährige ergreift nun die Chance, die Themen aufzugreifen, die seiner Meinung in der Politik zu kurz kommen: „Meine Hauptthemen sind Inklusion und Barrierefreiheit“, sagt er.

„Ich habe selbst ein Handicap und weiß, mit welchen Schwierigkeiten man dadurch im Alltag zu tun hat. Inklusion ist ein fundamentales Grundrecht. Deshalb ist es wichtig, Strukturen so zu verändern, dass ein gerechtes Zusammenleben für alle möglich ist.“

Al-Qura'an möchte den Menschen die Augen öffnen und auf Probleme aufmerksam machen, wegen denen Inklusion momentan unmöglich ist: „Der aktuelle Bundestag repräsentiert die Vielseitigkeit unserer Gesellschaft nicht, das muss sich ändern.“

Seit seiner Wahl im April ist der junge Politiker voll im Wahlkampf-Fieber. Er geht zu den Menschen und sucht das Gespräch: „Der Wahlkampf ist traumhaft, ich treffe so viele Menschen und erfahre, was sie bewegt und was sie brauchen. Dieses Miteinander und für die Menschen da sein, macht mir wirklich Spaß, das möchte ich auch nach der Wahl beibehalten“, sagt Al-Qura'an. „Andere in meinem Alter gehen in Clubs oder zum Fußball, ich mache Politik. Das ist mein Hobby. Und was gibt es besseres, als sein Hobby zum Beruf zu machen!“

Anas Al-Qura'an blickt ein wenig nervös auf die Umfragewerte

Hin und wieder bekommt er zwar zu hören, ob er nicht noch zu jung sei, um Politik zu machen. Meistens ist das Feedback aber sehr positiv: „Mir reicht es schon, wenn jemand zu mir kommt und sagt: ‚Hey, das ist toll, was du machst‘. Wenn Menschen in meinem Alter zu mir sagen, dass ich sie motiviere. Diese Art Vorbildfunktion gibt mir ein gutes Gefühl.“

Ein bisschen nervös ist er aber doch: „Als ich gewählt wurde, war mein Listenplatz sehr aussichtsreich. Jetzt schwanken die Umfragewerte“, sagt er. Zum Glück bekommt er viel Unterstützung von seine Familie: „Meine Eltern und Geschwister standen von Anfang an hinter mir und geben mir Kraft“, sagt Anas Al-Qura'an und blickt optimistisch in die Zukunft.