„Was soll das?“Aus Ukraine geflüchtet gibt's in Düsseldorf mieses Gastgeschenk – Stadt reagiert

Das Ordnungsamt in Düsseldorf (Archivfoto).

Das Ordnungsamt in Düsseldorf (Archivfoto).

Aufregung auf Twitter: Eine Person aus der Ukraine soll nach den Schrecken des Ukraine-Krieges in Düsseldorf nicht sehr freundlich empfangen worden sein. Ein Foto spricht für sich. Die Stadt reagierte inzwischen.

Was für ein mieses Gastgeschenk! Eine Person ist nach den Schrecken des Krieges und den Strapazen der Flucht aus der Ukraine in Düsseldorf allem Anschein nach direkt mit einem Strafzettel empfangen worden. So zumindest lässt es ein Twitter-Beitrag aussehen. Die Stadt reagierte inzwischen auf die Anschuldigungen.

Fast zwei Millionen Menschen haben sich aufgrund des schrecklichen Angriffskriegs auf die Ukraine inzwischen bereits zu dem letzten Ausweg entschieden: Die Flucht vor den russischen Invasoren, die mit aller Brutalität in das Land einfallen.

Ukraine-Krieg: Fast zwei Millionen Menschen auf der Flucht

Die Europäische Union und Deutschland stehen zusammen und helfen, wo sie nur können. Der Bund und die Länder wollen die Aufnahme der Menschen aus der Ukraine als Gemeinschaftsaufgabe angehen. Das betonten Bundeskanzler Olaf Scholz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst erst am Donnerstag (17. März) nach der Ministerpräsidentenkonferenz einhellig.

In Düsseldorf soll nun jemand aus der Ukraine allerdings ein ziemlich ärgerliches Gastgeschenk bekommen haben. Auf Twitter machte ein User auf den mutmaßlichen Fauxpas aufmerksam.

Empörung auf Twitter über Strafzettel

Ein Foto zeigt das Auto, an dessen Windschutzscheibe allem Anschein nach ein Strafzettel klebt. Auf dem ansonsten geschwärzten Kennzeichen ist deutlich zu erkennen, dass es sich um ein Fahrzeug aus der Ukraine handelt.

„Hier am Hofgarten ist gerade ein Flüchtling aus der #Ukraine eingetroffen, er hat sogar einen Zettel in die Windschutzscheibe gelegt, aber 30 Minuten später hat er einen Strafzettel!“, schreibt er in seinem Tweet. Die Stadt Düsseldorf wurde markiert. Sie fragt der Twitter-User: „Was soll das?“

Tatsächlich ließ die Antwort der Stadt Düsseldorf nicht lange auf sich warten. „Die Kolleginnen und Kollegen sind generell sensibilisiert und können bei Härtefällen auch mal ein Auge zudrücken“, schreibt die Stadt. „Die genauen Umstände sind aber nicht immer auf den ersten Blick erkennbar und grundsätzlich gilt die StVO auch in der aktuellen Lage weiterhin für alle.“

Stadt Düsseldorf reagiert auf Strafzettel – Twitter-User zeigt kein Verständnis

Rein juristisch ist an dieser Antwort wohl auch nichts auszusetzen. Doch anscheinend merkt auch die Stadt, dass möglicherweise mehr Feingefühl angebracht wäre und fügt hinzu: „Die Betroffenen haben aber die Möglichkeit sich bei der Bußgeldstelle zu melden, damit der Einzelfall geprüft werden kann.“

Für den Twitter-User ist das allerdings kein Argument. Er hat für die Haltung der Stadt wenig Verständnis. „Die Betroffenen sind 30 Stunden mit dem Auto aus Charkiw gefahren, haben alles verloren und sollen sich jetzt wegen eines unnötigen 20€-Bußgeldes mit der Bußgeldstelle auseinandersetzen?“, fragt er.

Ob es sich in dem Fall tatsächlich so verhält, wie von dem Twitter-Nutzer vorgetragen, lässt sich allerdings nicht abschließend klären. Die Anteilnahme für die Person aus der Ukraine ist auf jeden Fall groß. (jv)