6000 Liter Bier in den Gully?Düsseldorfer Brauerei mit genialer Rettung

Bäcker

Füchschen-Chef Peter König (Mitte) mit seinem Brauerei-Team und den Handwerksbäckern.

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Wegen der anhaltenden Pandemie saß die Brauerei Füchschen auf 6000 Litern Altbier,  die sie  nicht an die Kunden bringen konnte. Eigentlich hätte  das Bier  bald entsorgt werden  müssen, doch dann kam die  Idee der Düsseldorfer Handwerksbäcker: „Wir wollten das Altbier retten und haben es jetzt schnittfest gemacht!“

  • Brauerei Füchschen saß auf 6000 Litern Altbier
  • Statt es verkommen zu lassen, haben sie geniale Rettungsidee
  • Das Ergebnis begeistert

Gutes Altbier in den Gully? „Das kommt nicht in Frage. Wenn es Kölsch gewesen wäre, ok. Aber bei Altbier hört bei uns Düsseldorfer Handwerksbäckern der Spaß auf“, erklärt Initiator Thomas Puppe. „Wir sind doch Lokalpatrioten!“

Düsseldorf: Fertig war das Altbier-Rettungsbrot

Der Handwerksbäcker und seine Kollegen entwickelten ein Rezept: „Wir haben experimentiert und das Wasser, was sonst in den Teig kommt, durch das herrliche Altbier ersetzt.“ Fertig war das Altbier-Rettungsbrot!

Brauerei-Chef Peter König war auch sofort begeistert von der Idee: „Zuerst war ich doch recht schockiert, dass das, was wir hier in Handarbeit brauen und worauf wir in Düsseldorf besonders stolz sind, nun einfach wertlos weggeschüttet werden sollte. Aber genau an diesem Punkt hatten die Bäcker und ich anscheinend ähnliche Gefühle.“ Er freut sich über die sinnvolle Weiterverarbeitung.

Düsseldorfer Alt an Bäcker verteilt

Die 6000 Liter Alt wurden an die Bäcker verteilt: Coronakonform zu verschiedenen Zeit-Slots fuhren sie  vorm Füchschen in der Altstadt vor und holten für sich die jeweilige Menge Alt für ihre Backstuben ab.

„Als ich meinem Team in der Backstube sagte, ich bringe 600 Liter Füchschen-Alt mit, fragten sie, wann die Party steigt“, erzählt Puppe. „Nix da, Jungs, sagte ich. Das Bier wird lustig im Brot verbacken!“

Altbierbrot-Experiment kommt sehr gut an

Das Experiment Altbierbrot sei bestens gelungen. Puppe: „Es hat eine tolle Aromatik. Das Bier schmeckt man konkret nicht heraus. Aber das Brot ist etwas herber und hat eine schöne Säure.“

Dieses Brot kommt also ganz ohne Wasser aus, hat dafür einen „glückselig beschwipsten Sauerteig“ und kommt in Form eines Rettungsrings daher. Betrunken wird man davon  nicht, wirksamer Alkohol kommt beim Verbraucher durch das Brot nicht an.

Zum Altbierbrot gibt es noch eine kleine Überraschung

9230 Kilo Teig entstanden mit den 6000 Litern Alt,  macht 15.384 Brote. Die gibt es ab sofort in den teilnehmenden Düsseldorfer Bäckereien Pass, Puppe, Stadtbäckerei, Cölven, De Koster-Grothe, Terbuyken, Oehme und Hinkel zu kaufen. Auch Bäckereien in Essen und Wuppertal (Förster, Behmer) machen mit.

„Zum Brot bieten wir auch eine Flasche Füchschen-Alt zum Kauf an, um uns bei Peter König, der  uns das Alt umsonst gegeben hat, auf diese Art zu bedanken. So können wir dem Peter auch etwas zurückgeben.“