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Niedergang einer Mode-KetteAbercrombie & Fitch in Düsseldorf plötzlich geschlossen

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Die Abercrombie & Fitch-Filiale auf der Königsallee in Düsseldorf hat seine Türen geschlossen. Das Foto zeigt das Geschäft in Düsseldorf am 1. Dezember 2011.

Düsseldorf – Es war die deutschlandweit erste Filiale der bekannten Modemarke, die im Jahr 2011 in Düsseldorf eröffnete. Doch nun, neun Jahre später, hat das Abercrombie & Fitch-Geschäft auf der Königsallee seine Pforten ohne Ankündigung geschlossen. Was ist der Grund für den plötzlichen Niedergang?

  • Die Abercrombie & Fitch-Filiale auf der Königsallee in Düsseldorf hat geschlossen.
  • Das Modeunternehmen leidet seit Jahren unter starken Umsatzverlusten – und einem Image-Problem.
  • Der Grund: „Abercrombie & Fitch hat sich über seine Zielgruppe gestellt“.

Abercrombie and Fitch in Düsseldorf: Filiale auf der Königsallee geschlossen

Die Folge eines jahrelangen Niedergangs des Modeunternehmen: Wegen Sexismusvorwürfen, schlechter Qualität und zu kleinen Kleidergrößen stand Abercrombie & Fitch häufig in der Kritik – und leidet seit Jahren unter starken Umsatzverlusten. Das berichtet „RP Online“.

Das Modeunternehmen Abercrombie & Fitch ist offenbar schon lange nicht mehr im Trend. Die Zeiten, als Menschen noch Schlange vor den abgedunkelten und stark parfümierten Geschäften standen, sind vorbei.

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Junge Männer mit Sixpack begrüßten einst die Kunden – oder schickten sie weg. Denn nicht jeder kam in die exklusiven Läden hinein. Es war wie ein Schaulaufen der Schönheitsideale. Von Menschen mit Makeln und großen Kleidergrößen gab es damals keine Spur in in den Läden.

Abercrombie and Fitch: Modeunternehmen wegen Sexismus in Kritik

Gerade deshalb geriet Abercrombie & Fitch stark in die Kritik der Öffentlichkeit.

Die Kritik – und die damit einhergehenden Umsatzverluste – sorgten wohl für einen Niedergang, der sich über Jahre anbahnte. Doch die Gründe dafür liegen vielleicht auch im falschen Selbstverständnis des Unternehmens.

So sagte der ehemalige Vorstandschef Michael Jeffries einmal: „Ganz ehrlich, wir wollen die coolen Kids. Viele Menschen haben in unserer Kleidung nichts zu suchen.“ Dickere Leute könnten woanders einkaufen gehen. Autsch.

In den sozialen Medien wehrten sich viele Kunden gegen diese verachtenden und diskriminierenden Aussagen, die dem fast elitären Image der Marke erheblich geschadet haben. Das bestätigt unter anderem Judith Meyer, Markenexpertin bei Brand Trust, gegenüber „RP Online“.

„Abercrombie & Fitch hat sich über seine Zielgruppe gestellt“

Die junge Generation setze sich seit einigen Jahren verstärkt für ein positives Körperbild ein und akzeptiere nicht mehr, dass in den Geschäften nur kleine Größen angeboten würden. Viele boykottierten die Marke.

Der Untergang des Unternehmens: „Abercrombie & Fitch hat sich über seine Zielgruppe gestellt“, so die Markenexpertin.

So schloss nun auch die Filiale in Düsseldorf am Montag, 26. Oktober 2020, still und leise ihre Türen. Das Geschäft auf der Königsallee war übrigens der erste Abercrombie & Fitch-Laden in ganz Deutschland. Zu den Gründen der Schließung machte das Unternehmen bisher keine Angaben.

Drastische Umsatzeinbrüche bei Abercrombie and Fitch

Doch die Filiale in Düsseldorf ist nicht das einzige Geschäft, das in den letzten Jahren schließen musste.

Weltweit betrieb Abercrombie & Fitch im Jahr 2012 mehr als 1.000 Geschäfte und erzielte einen Umsatz von rund 4,5 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn von knapp 240 Millionen Dollar.

Seither wurden über 200 Filialen geschlossen. Auch der Umsatz lag 2019 nur noch bei 3,6 Milliarden Dollar, der Gewinn ist auf rund 40 Millionen Dollar drastisch gesunken. In den letzten zehn Jahren ist der Kurs des Unternehmens an der Börse um rund 60 Prozent gefallen.

Corona-Krise: Weiterer Rückschlag für Abercrombie and Fitch

Ein weiterer Rückschlag: Die aktuelle Corona-Krise. Die übrigen Filialen mussten wegen weltweiten Lockdowns zeitweise schließen.

Das Online-Geschäft bei Abercrombie & Fitch stieg in dieser Zeit zwar an, konnte den Rückgang im stationären Handel jedoch nicht kompensieren. Der Umsatz brach im zweiten Quartal um weitere 17 Prozent auf 698 Millionen Dollar (587 Millionen Euro) ein.

Laut Prognosen wird das dritte Quartal wohl nicht besser aussehen. (sdm)