Tätlicher Angriff in NRW?Verletzter Mann (20) zeigt Handy-Raub an – dann kommt alles ganz anders

Journalisten stehen vor dem gesperrten Dortmunder Hauptbahnhof.

Im Dortmunder Hauptbahnhof meldete sich am Samstag (19. März 2022) ein junger Mann (20) bei der Bundespolizei, der zuvor angegriffen und beraubt worden sein soll. Seine Geschichte stimmte jedoch hinten und vorne nicht. Das Symbolfoto wurde am 12. Januar 2020 aufgenommen.

Er sei angegriffen und bestohlen worden – das gab ein 20-jähriger Mann in der Nacht zu Samstag bei der Bundespolizei im Dortmunder Hauptbahnhof an. Die Geschichte nahm jedoch ein unerwartetes Ende.

Mit mehreren Verletzungen im Gesicht ist ein Mann (20) in der Nacht auf Samstag (19. März 2022) gegen 5.30 Uhr bei der Bundespolizei im Dortmunder Hauptbahnhof vorstellig geworden.

Er gab an, zuvor von mehreren unbekannten Personen angegriffen worden zu sein. Dabei sei auch sein Handy gestohlen worden. Was erst wie eine schlimme Nacht klang, stellte sich am Ende doch etwas anders dar.

Dortmund: Betrunkener Mann stürzt auf Rolltreppe und zeigt Raubdelikt an

Denn der 20-Jährige, der keine genauen Angaben zum Tathergang machen konnte und dazu auf die Alarmierung eines Rettungswagens verzichtete, verstrickte sich bei seinen Aussagen immer wieder in Widersprüche. Ein möglicher Grund dafür: Er war stark alkoholisiert, ein Atemtest zeigte 1,7 Promille an.

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Plötzlich klingelte dann während der Anzeigenaufnahme auch noch ein Handy – es war das Mobiltelefon des jungen Mannes, welches laut seinen Angaben eigentlich geraubt wurde. Daraufhin werteten die Polizeikräfte die Aufnahmen der Videokameras Hauptbahnhofes in Dortmund aus – dadurch konnte dann auch die wirkliche Ursache der Gesichtsverletzungen des Mannes aufgeklärt werden.

Denn der 20-Jährige war zuvor ohne Fremdeinwirkung auf einer Rolltreppe im Bahnhof gestürzt. Zudem trug er während seines Aufenthaltes im Bahnhof keine Maske. Die Bundespolizei leitete daher ein Ermittlungsverfahren wegen des Vortäuschens von Straftaten und wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung gegen den 20-Jährigen ein. (nb)