Kontaktverbot in NRWPolizei sucht Umgebung mit Drohnen ab

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Seit diesem Jahr probiert die Polizei in NRW Drohnen aus: Nun werden sie in einigen NRW-Städten genutzt, um das Kontaktverbot zu überprüfen. Unser Symbolbild stammt von der Polizei in München und wurde 2017 aufgenommen.

Dortmund/Düsseldorf – Jetzt testet die Polizei in NRW Drohnen: Nun ist ein neues Einsatzgebiet dazugekommen, an das zunächst noch niemand dachte – die Suche von oben nach Menschenansammlungen, die in Corona-Zeiten verboten sind. Das Kontaktverbot macht erfinderisch...

  • Polizei in NRW sucht Orte mit Drohnen ab
  • Es soll nicht um Überwachung gehen
  • Mit Drohnen sollen Menschenansammlungen aufgespürt werden

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen testet schon derzeit in insgesamt zehn Behörden den Einsatz von jeweils zwei Drohnen. Die Fluggeräte würden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD).

Polizei-Drohnen in NRW: „Bilder werden nicht gespeichert"

Die jüngsten Beispiele stehen im Zusammenhang mit dem Kontaktverbot: In Düsseldorf und Dortmund wurden die Drohnen zuletzt auch im Zuge der Corona-Krise gestartet. Unter anderem, um Orte abzusuchen und Menschen an beliebten Sammelpunkten per Lautsprecher vor den gesundheitlichen Folgen zu warnen.

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Nach Angaben der Düsseldorfer Polizei war eine Drohne unter anderem am Rhein, an einem Baggersee, einem Waldgebiet und der Einkaufsmeile Königsallee unterwegs. Bei allen Einsätzen habe man festgestellt, dass die Menschen sich an das Kontaktverbot gehalten hätten, sagte ein Polizeisprecher. Er betonte, dass die Kamera der Drohne nicht zur Identifizierung einzelner Menschen diene. „Es werden auch keine Bilder gespeichert."

Es gehe grundsätzlich nur um Übersichtsaufnahmen – vor allem bei schwer zu überblickenden Gebieten. Die Reaktionen der Menschen seien „durchaus positiv". Viele zeigten sich auch an der Technik interessiert.

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Die Drohnen – mit Lautsprechern ausgestattet – wurden laut LZPD aber auch zu Durchsagen von Streifenwagen eingesetzt, um „über die Gesundheitsgefahren bei Nichteinhalten des Kontaktverbots" zu informieren. „In Einzelfällen wurden Personengruppen an beliebten Treffpunkten über in den Drohnen verbaute Lautsprecher auf die geltende Rechtslage aufmerksam gemacht und so zum Verlassen der Plätze bewegt", erklärte die Sprecherin.

NRW setzt in Corona-Zeiten Drohnen ein: Fern-Piloten ausgebildet

Laut LZPD sind die sogenannten Fern-Piloten gemäß der Luftfahrtverordnung ausgebildet worden und haben einen Drohnenführerschein machen müssen. Neben dem Piloten ist immer ein zweiter Beamter dabei, der den Luftraum beobachtet. Die Qualität der Aufnahmen, die entstehen, sei „hochwertig", so die Sprecherin.

Das Pilotprojekt soll bis Mitte des Jahres laufen. Danach will das Innenministerium bewerten, ob die Fluggeräte ein probates Einsatzmittel sind - und gegebenenfalls landesweit zum Einsatz kommen. (dpa/dok)