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„So nich, Jungs!“Polizei schießt in bestem Dortmunder Platt gegen asoziales Verhalten

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Die Polizei Dortmund (hier bei einem Einsatz im März 2020 in der Dortmunder Innenstadt) hat sich in einem Facebook-Beitrag über asoziales Verhalten beschwert.

Dortmund – Die Dortmunder Polizei hat sich auf Facebook über asoziales Verhalten in der Stadt aufgeregt. In bestem Ruhrdeutsch ledert der „Polizeipraktikant“, wie sich der Verfasser des Textes nennt, gegen Leute, die achtlos E-Scooter kreuz und quer auf den Bürgersteigen liegenlassen.

Mit dem originellen Beitrag trifft die Polizei offenbar einen Nerv der User. Die Reaktionen überschlagen sich und viele beglückwünschen den „Praktikanten“ zu seiner gelungenen Schimpftirade.

Polizei Dortmund: Polizeipraktikant schimpft über „iihhh-Scooter“

„Kär, muss dat denn sein?“, lautet die Überschrift des schmissigen Posts auf Facebook und beginnt offenbar mit einer Anekdote direkt aus dem Leben des Polizei-Mitarbeiters. Der wollte sich nach seiner Schicht auf dem Weg nach Hause eigentlich nur ein „Wegbier“ an der Bude holen, stolperte dabei allerdings über einen herumliegenden E-Scooter.

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Kein Einzelfall: Immer wieder bekommen vor allem gehbehinderte Menschen Probleme, weil Wege durch nicht ordentlich abgestellte Scooter versperrt sind.

Über dieses Fehl-Verhalten hat sich die Polizei jetzt ordentlich ausgelassen.

Hier der Beitrag der Polizei Dortmund im Wortlaut:

Kär, muss dat denn sein?

Kerlokiste! Mann ey! Hackt‘s noch? Da gehsse schön ambs vonne Schicht zurück nach Hause und fürn Wegbier anne Bude vorbei und zack - läufsse mit die Flunken vor so‘n leuchtendes Eisengestänge, dat aussieht wie 'n Weihnachtsbaum mit Jahresendzeitillumination. Is aber kein Christbäumken, sondern so ein iihhh-Scooter, quasi n Tretroller für Arme.

Nee ... für welche, die mit ihre Beine locker vorwärts kommen, wennse die unteren Extremitäten so bewegen tun, dass se durch zeitversetztes Auftreten mitte Flunken schön vom Fleck wech kommen.

Man muss nur gekonnt Femur, Tibia und Fibula hinternanderkriegen, dann läuft dat wie von selbst. Getz ham abba vor allem die jungen achso gebrechlichen Männers den iihhh-Scooter als Ersatz fürn ollen Drahtesel entdeckt und gurken mit die Dingers durche Gegend.

Wer mit offenen Augen unterwegens is, wird mit Fragen konfrontatiert: Fallen die alle auf halber Strecke vor lauter frische Luft vonne Rollers und lösen sich in Luft auf oder warum liegen die Rolleisen überall herrenlos auffe Gehwege rum?

Wenn wa alle mal genau hingucken: et sind meistens so junge Kerle, so Halbstarke. Gerade noch vonne Schnullerfee geträumt und schon als Asphaltcowboy im Akkubetrieb auf Piste. So nich, Jungs!

Überall lassta die iihhh-Skuter rumliegen, dass Omma Kawuppke aus Schannorst nen Slalom fahrn oder den Rollator zum Räumpanzer umfrickeln muss.

Also, Jungs, lasst die Karren nicht als Stolperfalle aufm Gehweg oder Radweg liegen. So ein Oberschenkelhalsbruch is einfach zu gefährlich. Wenn Ihr mit dem E-Roller nicht klarkommt, das Einparken gerne mit 'nem Deo-Roller üben.

Und jetzt auf Hochdeutsch: Wenn Sie E-Scooter nutzen, stellen Sie diese nach Gebrauch - bitte, bitte, bitte - so ab, dass sie als Stolperfalle niemanden gefährden und dass niemand vom Geh- oder Radweg auf die Straße ausweichen muss. Einen E-Scooter ordentlich einzuparken dürfte zu schaffen sein. Besten Dank für diese Rücksicht.

Schöne Grüße Der Polizeipraktikant

Facebook-Fans feiern Schimpftirade der Polizei Dortmund

Den Usern spricht die Polizei damit allem Anschein nach aus der Seele. Viele melden sich unter dem Post auf Facebook und schreiben, dass sie das asoziale E-Scooter-Verhalten sie genau so nervt. Eine Frau erzählt, dass es auf ihrer Fahrrad-Route vor allem an den Wochenenden schlimm sei. Da müsse sie gleich mehrfach absteigen, die Dinger zur Seite räumen, um dann weiterfahren zu können.

Ein anderer User, der nach längerer Zeit wieder regelmäßig nach Dortmund pendelt, zeigt sich ebenfalls fassungslos über die Zustände in der Stadt. „Tatsächlich liegen die Dinger wirklich überall rum“, bestätigt er.

Doch auch mit dem Ton trifft die Polizei Dortmund den Nerv der Facebook-Nutzer. „Ich schlage Sie für den nächsten Deutschen Comedypreis vor“, schreibt eine Userin. „Genial, so geht ein Miteinander auf Augenhöhe. Danke, mein Kaffee schmeckt mir umso besser. Bleiben Sie gesund, damit wir noch mehr von diesen wunderbaren Anekdoten lesen.“

Andere kommentieren begeistert: „Herrrrrlich geschrieben“, „genial“, „Klasse“, hagelt es Komplimente. (jv)