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Völliges Schul-Chaos in NRWLaschet gibt Lehrern und Schulen im WDR kuriosen Tipp

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NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) spricht bei „WDR extra” über die aktuellen Corona-Maßnahmen.

Düsseldorf – Das NRW-Schulministerium macht Tempo und wollte alle Grundschüler schon bald tageweise zurück in die Klassen holen.

Doch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bremst diesen Plan erstmal aus, seine Aussagen in der Pressekonferenz am Donnerstagabend machen das Chaos perfekt (hier lesen Sie mehr).

Im anschließenden Gespräch mit „WDR extra” (ab 20.15 Uhr) hat er dann eine ganz spezielle Botschaft für Schüler und Lehrer.

In der Diskussion über die Öffnung der Grundschulen in NRW hat Laschet das Schulministerium öffentlich ausgebremst.

Auf der Pressekonferenz relativierte der Regierungschef eine Ankündigung, dass die Grundschulen am 11. Mai wieder in einem rollierenden System für alle vier Jahrgangsstufen öffnen sollten. Eine entsprechende Mail an die Schulen werde „korrigiert“, kündigte Laschet in Düsseldorf an.

Am späten Donnerstagabend folgte dann das offizielle Dementi: Sämtliche „weiteren Schritte der Schulöffnung für die Klassen 1 bis 3, die frühestens ab dem 11. Mai 2020 realisiert würden, stehen unter dem Vorbehalt der noch ausstehenden Beratungen zwischen den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin am 6. Mai 2020“, heißt es in der auf der Homepage des Ministeriums veröffentlichten Mail. Die Viertklässler sollen bereits ab dem 7. Mai an die Schulen zurückkehren.

Der Staatssekretär im Schulministerium, Mathias Richter (FDP), hatte zuvor in einer Mail an die Schulen geschrieben: „Ab dem 11. Mai 2020 sollen in einem tageweise „rollierenden“ System die Kinder aller Jahrgangsstufen wieder in „ihre“ Schulen gehen können.“

Mail an die Schulen in NRW: „Erst die Viertklässler, dann andere Jahrgänge”

Den Anfang sollten danach die Viertklässler schon am 7. Mai machen. Ab dem 11. Mai hätte demnach an jedem Werktag ein anderer Jahrgang in die Schule gehen können – nach wochenlanger coronabedingter Zwangspause.

Ein Sprecher des Schulministeriums schob als Klarstellung noch hinterher: „Die heutige Schulmail beschreibt einen für Nordrhein-Westfalen denkbaren Plan.“ Die genannten Schritte nach dem 7. Mai seien „vorbehaltlich der Beratungen zwischen den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin“.

Also die Botschaft: Im Kreis der Länder vorpreschen will NRW nicht. Kurz darauf dann die deutliche Ansage des Regierungschefs: Die weiteren Schritte würden erst am 6. Mai mit Bund und Ländern besprochen.

Hin und Her sorgt für Unruhe bei Schulen, Lehrern, Eltern

Das Gezerre unter den Koalitionspartnern dürfte für weitere Unruhe bei Schulen, Schulträgern, Lehrern, Eltern und Schülern sorgen. Auf die Frage einer dpa-Journalistin, was denn nun die Schulen denken sollten, sagte Laschet: „Die Schulen können das denken, was der Ministerpräsident ihnen jetzt sagt: Nämlich dass am 6. Mai der nächste Beschluss fällt. Und diese Schulmail wird auch korrigiert.“ Das sitzt.

Er fügte aber hinzu: „Gedanklich ist es einem Schulministerium ja auch nicht zu verübeln, schon mal über den nächsten Schritt zumindest Vorbereitungen zu treffen und nachzudenken.“

Schulöffnungen in NRW: Viel Kritik an den Plänen

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in NRW kritisierte zuvor, dass konkrete Rahmenvorgaben fehlten. Schulleitungen seien mit einer Mammutaufgabe konfrontiert. Die Gewerkschaft GEW bemängelte eine Zumutung für die Schulen. Die SPD-Landtagsfraktion sprach von „bildungspolitischem Roulette“.

Totale Verwirrung: Wann darf denn nun wer kommen? Bei „WDR extra” wurde Laschet auf das Chaos angesprochen: Die Mail ging um 13.09 Uhr an die Schulen raus, die Regelung wurde dann am Abend vom Ministerpräsidenten wieder gekippt. Seine Botschaft an die Schulen und Lehrer?

Armin Laschet zur Mail des Schulministeriums: „Immer auf das Kleingedruckte gucken”

„Die Schulen werden in ganz Deutschland ab dem 7. Mai für Viertklässler beginnen. Am 6. Mai wird dann über weitere Öffnungen beraten”, so Laschet.

Sollte die Kommunikation des Schulministeriums gegenüber den Lehrern und Schulen nicht wenigstens verbessert werden? Damit solch ein Chaos nicht erst entsteht? Laschets Antwort fiel knapp aus: Er verwies auf den Zusatz im Schreiben, dass die genannten Schritte „vorbehaltlich der Beratungen” zwischen den Ländern seien.

Laschets kurioser Tipp an all jene, welche die Mail kritisiert haben: „Man muss eben immer auf das Kleingedruckte gucken.” Einsicht sieht anders aus.

Vor einer Woche hatte in NRW bereits der Unterricht für einige ältere Schüler – lediglich die Abschlussklassen – wieder begonnen. Die Jahrgangsstufen eins bis vier sollen damit die zweite Welle bilden. (mg/dpa)