Ansteckungsrate in NRW steigtWelche Städte sind jetzt besonders hart betroffen?

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Unser Symbolfoto zeigt einen Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Corona-Testzentrum am Hamburger Flughafen

Solingen/Mülheim/Köln – Die Fallzahlen in NRW steigen. Doch woran liegt das – und welche Städte im einzelnen sind momentan betroffen?

  • Erhöhte Ansteckungsraten in einigen Städten in NRW
  • Betroffen sind unter anderem Solingen, Mülheim und Köln
  • Doch warum wird die lokale Corona-Bremse nicht gezogen?

Nach der Stadt Solingen ist nun mit Mülheim an der Ruhr eine weitere NRW-Stadt dem Schwellenwert der sogenannten Corona-Bremse nahe gekommen.

Corona-Zahlen in Mülheim steigen wegen Familienfeier

Am Mittwoch, 16. September, wurden der Stadt Mülheim zufolge 34,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen registriert – das Robert Koch-Institut (RKI) gab sogar einen Wert von 35,7 an. Seit Anfang September 2020 gilt in NRW, dass sich ab 35 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche die betroffenen Kommunen mit dem Landeszentrum Gesundheit und der zuständigen Bezirksregierung über konkrete Gegenmaßnahmen abstimmen müssen.

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In Mülheim könne man die Infektionswege aber genau nachvollziehen, sagte ein Stadtsprecher. Ursache sei unter anderem eine Familienfeier, nach der es mehr als 40 Neuinfektionen gegeben habe: „Deswegen werden keine besonderen Einschränkungen vorgenommen." Da eine Familie gefeiert hat, schlägt sich das jetzt auf die Fallzahlen nieder – nun weiß man also, wo sich die meisten mit Corona angesteckt haben.

Corona in Solingen: Private Feier lässt Fallzahlen steigen

In Solingen stieg der Ansteckungswert nach Angaben der Stadt auf 42,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Das RKI gab einen Wert von 43,3 an. „Trotz einer gestiegenen Inzidenz ist die Bewertung der Lage nicht anders", erklärte ein Stadtsprecher. Auch hier war unter anderem eine Party der Auslöser: Die Ansteckungen hingen noch mit einer privaten Feier in der vergangenen Woche sowie einer Seminar-Gruppe zusammen, bei der sich mehrere Menschen angesteckt hätten.

Dem Sprecher zufolge könnte die Ansteckungsrate in den kommenden Tagen sinken, weil dann die ersten positiven Ergebnisse des Hotspots aus der Sieben-Tages-Statistik herausfallen. Ab einem Wert von 50 würde über Einschränkungen neu beraten werden, „es gibt keine Blaupause in der Schublade", so der Sprecher.

Corona in NRW: Besonders hohe Ansteckungsrate in Köln

Besonders hoch ist die Ansteckungsrate außerdem in Köln, dort waren laut RKI binnen sieben Tagen 27,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gemeldet worden. Die Infektionen seien breit gestreut und nicht einem Hotspot zuzuordnen, erklärte eine Stadt-Sprecherin. „Wo Kontaktbeschränkungen nicht mehr so streng sind, gibt es immer längere Kontaktlisten." In der Nachbarstadt Leverkusen ist die Neuansteckungsrate ähnlich hoch; am Mittwoch lag sie bei 27,5. (dpa/dok)