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Varieté GOPFamilien-Trio mit dem Händchen für Atemberaubendes

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Im Varieté GOP gibt es internationale Top-Artisten zu sehen. Hier am Trapez Ingrid Korpitsch in der Show „Slow“. Die in Wien ausgebildete Musicaldarstellerin trat auch schon beim G8-Gipfel in St. Petersburg auf. 

von Marion Steeger (MS)

Bonn – 2016 wurde das GOP in Bonn eröffnet – und füllte als erstes Varieté gleich eine kulturelle Lücke in der Bundesstadt. Shows mit atemberaubender Akrobatik, frechen Clown-Einlagen, garniert mit einem leckeren Menü machen einen Besuch im GOP aus. Doch nur wenige wissen, wer genau hinter den drei Großbuchstaben steckt: das Familienunternehmen Grote.

EXPRESS sprach mit Geschäftsführer Dennis Grote (31) über die Wurzeln der inzwischen sieben Varieté-Standorte in Deutschland, die wirtschaftliche Lage, die Corona-Krise und die Pläne für die Zukunft.

Varieté GOP: Anfänge im Georgspalast

Alles fing an mit dem Georgspalast in Hannover. Ein Haus mit faszinierender Historie als Tanzcafé in den 1920er Jahren, später als Varieté GOP, in dem sich Stars wie Zarah Leander, Heinz Erhardt oder Josephine Baker tummelten. 1962 kam das Aus, aber 1992 erweckte die Familie Grote den Georgspalast als Varieté wieder zum Leben. „Mein Vater Hubertus und mein Großvater Hubert kamen beide aus der Gastronomie, hatten ihren ersten Bezugspunkt zum Varieté, weil sie für ihre Lokale auch Künstler buchten.“

Varieté GOP: Spaß an der Live-Unterhaltung

Mit den Jahren kamen sechs weitere Standorte dazu: das ehemalige Ufa-Kino in Essen, das Kaiserpalais in Bad Oeynhausen, der Theaterneubau in Bremen, Häuser in München, Münster und zuletzt Bonn.

Varieté GOP: Beethoven-Show am Bonner Standort

Woher kommt die familiäre Begeisterung fürs Varieté? „Das liegt einfach an unserem Interesse für Live-Unterhaltung“, erklärt Dennis Grote. „Wir möchten den Menschen ein Erlebnis bieten, das ist einfach faszinierend. Wie in Las Vegas. Wir haben uns die Shows angeschaut, den Service dazu, die technischen Gadgets. Im GOP soll man als Besucher das Gefühl haben, mal etwas aus Welt und Zeit zu fallen. Ambiente, Musik, Technik - alles trägt dazu bei.“ Für den Bonner Standort und das neue Programm „Beethovens verschollenes Werk“ verrät der 31-Jährige, dass dort erstmalig mit einem Hologramm Effekt gearbeitet wird.

Und so funktioniert da Grote-Trio: Vater Hubertus (53) zieht sich zwar immer mehr zurück, kümmert sich aber um den eigenen Bereich Showkonzept. „Das sind insgesamt zwölf Personen, die weltweit Künstler casten, die Shows für die nächsten zwei Jahre zusammenstellen“, erklärt Dennis Grote. Ob Zirkusschule in Kanada oder Zirkus-Festivals wie in Monte Carlo – hier werden die Top-Acts ausgewählt. Bruder Kevin (26) ist Geschäftsführer des Bonner GOPs, wird aber wohl bald wie jetzt schon Dennis Grote in der Geschäftsführung für das Gesamtunternehmen sitzen.

Varieté GOP: Start im Juli mit Corona-Hygiene-Konzept

Im Juli geht es in allen sieben GOP-Varietés wieder mit den Shows los. Natürlich mit entsprechendem Corona-Hygiene-Konzept. Dennis Grote: „Die Sitzplätze werden beschränkt sein, wir müssen und möchten aber wieder aufmachen und in unseren Rhythmus kommen. Wir hoffen, eine schwarze Null schreiben zu können.“

Die GOP-Varietés beschäftigen rund 1000 Mitarbeiter, etwa 500 Künstler werden für die Shows verpflichtet. Service und Küche machen rund 50 Prozent des Umsatzes aus, der pro Jahr rund 45 Millionen Euro beträgt. Von Januar bis Dezember gibt es 42 reguläre Produktionen, die pro Haus angepasst werden. Summa summarum stellt GOP 2500 einzelne Aufführungen auf die Beine.

Varieté GOP: Artisten haben Weltklasse

„Wir stemmen alles aus Eigenmitteln“, erklärt Dennis Grote nicht ohne Stolz. „Bislang hat alles ohne staatliche Hilfe geklappt.“ GOP gehört nach dem Cirque du Soleil zum weltweit größten Arbeitgeber für Artisten. Doch der weltweit bekannte Cirque musste gerade Insolvenz anmelden, rund 3400 Mitarbeiter entlassen. Grote aber ist zuversichtlich, dass „wir bei GOP unser Konzept halten können“.

Dass GOP nicht so bekannt ist wie der Cirque du Soleil, hat für Grote einen einfachen Grund: „Wir sind regional fokussiert, ziehen in unsere Häuser Menschen aus der jeweiligen Region, der Cirque du Soleil hat durch internationale Tourproduktionen eine größere Aufmerksamkeit. Unsere Theater sind in die Städten integriert und kleiner als das, was der Cirque auf die Bühne bringt.“ Doch der 31-Jährige betont: „Die Artisten haben dieselbe Weltklasse!“

Varieté GOP: Premiere in Bonn am 17. Juli

Grote freut sich auf die Bonner Premiere von „Beethovens verschollenes Werk“ am 17. Juli: „Das ist ja eine der wenigen Shows, die sich mit dem Thema Beethoven beschäftigt – natürlich alles mit einem Augenzwinkern. Die meisten staatlichen beziehungsweise städtischen Veranstaltungen zum Thema Beethoven fallen ja aus. Ich nenne das – natürlich schmunzelnd – die größte Fete ohne Staatsknete.“