Tierische SensationWolfsfamilie lebt in den Wäldern bei Eitorf

Bonn_Wölfe

In den Wäldern rund um Eitorf lebt eine Wolfsfamilie. Das Symbolfoto zeigt Tiere aus einem Rudel in Hessen.

Eitorf – Es ist eine Sensation: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat bestätigt, dass in den Wäldern rund um Eitorf eine Wolfsfamilie lebt.

Anfang Juni wurden vermehrt Wölfe in dem Gebiet gesichtet. Für Wolfsberater Dietmar Birkhahn war das damals nichts Ungewöhnliches. Die Tiere seien auf der Suche nach Partnern oder neuen Revieren, ein völlig natürliches Verhalten, berichtete er. Die Tiere kämen wohl aus Osteuropa.

Tierische Sensation: Wölfe machen Zwischenstopp an der Sieg

Auf ihrem Weg in die Eifel oder den Westerwald Weg sei das Gebiet von Overath über Much und Eitorf wie ein „Schlauch“. Die Sieg tauche für sie „erst einmal als ein Hindernis“ auf. Wölfe könnten zwar schwimmen, doch gingen sie nicht gerne ins Wasser. Da könne es schon mal passieren, dass sie einige Tage in der Gegend suchend umherlaufen, um eine passende Querung des Flusses zu finden. Dabei würden sie dann entdeckt. Dass die Tiere irgendwann den Fluss überqueren, sei sicher. „Sonst würden in den Wäldern rund um Eitorf längst einige Wölfe dauerhaft leben“, so Birkhahn damals.

Nun hat sich bestätigt, dass eine Wölfin die Sieg wohl nicht überqueren wollte, weil sie im Kreis ihre Jungen bekommen hat. Dr. Dieter Steinwarz, Leiter der Biologischen Station des Kreises, weist darauf hin, dass „Wölfe bei uns heimisch sind.“ Sie hätten früher feste Reviere in den Wäldern an Rhein und Sieg gehabt. Bei vielen sei dies in Vergessenheit geraten.

Tierische Sensation: Erster Nachweis für Nachwuchs

In Nordrhein-Westfalen gab es bisher Nachweise einzelner durchziehender Wölfe sowie drei territorialer Wölfe in den Wolfsgebieten Schermbeck, Senne und Eifel-Hohes Venn. Der Nachweis einer Paarbildung und eines Wolfsnachwuchs konnte erstmals geführt werden, so das LANUV.

Im Rhein-Sieg-Kreis sowie in den angrenzenden Kreisen und Gemeinden (Kreis Olpe, Kreis Siegen-Wittgenstein, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis) existieren bereits ausgewiesene Förderkulissen, abgegrenzt durch das Wolfsverdachtsgebiet Oberbergisches Land und die Pufferzone Stegskopf. Die Ausweisung dieser Gebietskulissen ist insbesondere für die Nutztierhaltung von großer Bedeutung. Das Land Nordrhein-Westfalen bietet in Wolfsverdachtsgebieten, Wolfsgebieten und Pufferzonen auf der Grundlage der „Förderrichtlinie Wolf“ eine Förderung von Investitionen in vorbeugende Maßnahmen zum Herdenschutz.

Dieser Artikel wurde zuerst im Kölner Stadt-Anzeiger veröffentlicht.