Löscharbeiten vom Standstreifen der A3Waldbrände im Rhein-Sieg-Kreis häufen sich

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In Sankt Augustin musste die Feuerwehr einen Brand teilweise über die benachbarte Autobahn löschen, weil der Wald für die Fahrzeuge anders nicht erreichbar war. Unser Symbolbild zeigt Löscharbeiten bei einem Waldbrand nahe der A10  in Brandenburg.

von Béla Csányi (bc)

Rhein-Sieg-Kreis – Temperaturen von mehr als 20 Grad, dazu seit Wochen kaum Niederschläge: Ungewöhnlich früh im Jahr herrscht in Teilen Deutschlands bereits eine erhöhte Waldbrandgefahr.

Im Rhein-Sieg-Kreis musste die Feuerwehr in den vergangenen Tagen immer wieder ausrücken, um Brände in Waldgebieten zu löschen. Vereinzelt war dabei einiges an Improvisation gefragt.

Waldbrand bei Sankt Augustin für Feuerwehr nur schwer erreichbar

Am Karfreitag hatte sich beispielsweise gegen 17 Uhr im Wald zwischen Sankt Augustin und Königswinter an der Oelgartenstraße ein Feuer entfacht, das erst nach längerer Erkundung ausfindig gemacht wurde und für die Wehrleute nur schwer zu erreichen war.

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Während ein Trupp sich der Stelle mit Löschrucksäcken näherte, fuhren mehrere Einsatzfahrzeuge über die benachbarte Autobahn A3 an die Feuerstelle heran. Vom Standstreifen aus wurden die Feuerwehrmänner im Wald unterstützt. Die rechte Spur der Autobahn wurde für die Dauer des Einsatzes gesperrt.

Weitere Komplikationen bei Waldbrand durch fehlende Hydranten

Die Einsatzkräfte mussten sich zunächst mit einer Kettensäge den Weg bis zum Feuer bahnen. Auch ein Drahtzaun versperrte den Zugang er wurde teilweise mit einem Bolzenschneider aufgeschnitten.

Da den Löschfahrzeugen auf der Autobahn keine Wasseranschlüsse zur Verfügung standen, mussten die Wagen abwechselnd zur nächstgelegenen Abfahrt fahren, um ihre Wassertanks dort wieder aufzufüllen. Trotz der Komplikationen gelang es den 37 Einsatzkräften, eine weitere Ausbreitung zu verhindern und den Brand zu löschen.

Weitere Waldbrände im Kottenforst und rund um Lohmar

Am Donnerstag hatten gegen 14.30 Uhr bereits 400 Quadratmeter Waldboden und Totholz im Kottenforst zwischen Alfter-Impekoven und Swisttal-Buschhoven gebrannt. 45 ehrenamtliche Einsatzkräfte mit zehn Fahrzeugen der Löschgruppen Alfter, Gielsdorf und Witterschlick brachten das Feuer zügig unter Kontrolle.

Den bislang größten Brand hatte es in Lohmar gegeben, wo am Mittwoch rund 3000 Quadratmeter Waldfläche Feuer gefangen hatten (hier lesen Sie mehr). Binnen 24 Stunden hatte es rund um Lohmar gleich drei Brände gegeben, Brandstiftung konnte nicht ausgeschlossen werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat bereits eine mittlere Waldbrandgefahr ausgerufen. (bc)