Für Bus und Bahn16 Mio. Euro für Köln, doch Bonn geht fast leer aus – was ist da los?

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Die Sanierung der Haltestelle Rheinaue in Bonn begann im Jahr 2019 und kostete 1,2 Millionen Euro. 40 Prozent der Kosten übernahm der Nahverkehr Rheinland. Unter anderem wurde ein neues Dach aufgesetzt.

von Stefan Schultz (stz)

Bonn – Da freut sich jeder Kämmerer im Rheinland. Der Nahverkehr Rheinland (NVR) fördert wieder ÖPNV-Maßnahmen in der Region mit 37 Millionen Euro. Ein Segen für klamme Stadtkassen, denn die Kommunen müssen dringend in Busse, Bahnen und Infrastruktur investieren.

Doch eine Sache verwirrte am Dienstag, 11. August, in der Pressemitteilung des NVR.

So entfallen auf die Stadt Köln satte 16 Millionen Euro – doch Bonn bekommt eher Peanuts in Höhe von 64.000 Euro.

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Gleich meldete sich auch der Verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Rolf Beu, zu Wort und kommentierte sarkastisch: „Ist doch toll, oder? Man könnte auch böswillig sagen, dass die Stadt Bonn so wenig zuschussfähige Förderanträge neu stellt, damit sie a) auf ihr mangelndes Personal nochmals hinweisen und/oder b) die städtischen Eigenanteile halt (fast) komplett einsparen kann.“

Kohle für Bus und Bahn: Stadt nutzt mehrere Fördertöpfe

EXPRESS hakte bei den Stadtwerken Bonn (SWB) nach. So gibt es halt nicht nur den einen Fördertopf, auf den sich die Mitteilung des NVR in dieser Woche bezog. Zusätzlich sind die genannten Summen auch nur Werte, die inhaltlich vom NVR noch gar nicht geprüft wurden. Ob diese Projektsummen dann wirklich in der genannten Höhe fließen, ist noch offen.

Wichtig ist aber ein zweiter Fördertopf, den das Land NRW verwaltet, die Anträge aber trotzdem über den NVR laufen. Vor allem ist dieser auch deutlich größer.

Kohle für Bus und Bahn: Bonn hat 27 Millionen Euro angemeldet

Nach Auskunft der Stadtwerke wurden in diesem Jahr elf neue Maßnahmen angemeldet, die ein Volumen von 11,7 Millionen Euro ausmachen. 6,2 Millionen Euro könnten davon gefördert werden.

Insgesamt haben Stadt Bonn und SWB für 2020 bei allen Fördertöpfen 26 Maßnahmen in Höhe von rund 27 Millionen Euro angemeldet – die Fördersumme beträgt hier 16,8 Millionen Euro.

Das Geld fließt zum Beispiel in den barrierefreien Ausbau der Haltestellen Oberkassel-Nord, Mitte und Süd. Die Arbeiten starten 2022 und jede der drei Baumaßnahmen ist mit gut 2,3 Millionen Euro veranschlagt.