RKI-Empfehlung14 Tage Quarantäne nach Corona-Verdacht in Bonner Schulen und Kitas

Nach Corona-Verdacht, Quarantäne in Schulen und Kitas

Bei einem Corona-Verdacht in Schule oder Kita soll zukünftig die gesamte Klasse oder Gruppe laut RKI für vierzehn Tage in Quarantäne.

Bonn – Beengte Räume und ein gemeinsames Gespräch ohne Mindestabstand auf dem Schulhof? Trotz Corona-Schutzmaßnahmen ist es auch an Bonner Schulen und Kitas oft schwer nachzuvollziehen, wie eng der Kontakt zwischen den Kindern wirklich ist.

Um bei einem positiven Corona-Fall die Infektionskette so kurz wie möglich zu halten und die Gesundheitsämter bei der Entscheidung zur Quarantäne-Anweisung zu unterstützen, veröffentlichte das Robert-Koch-Institut am 10. September eine neue Corona-Empfehlung.

Stadt Bonn geht auf Quarantäne-Empfehlung von RKI ein

Kommt es in einer Schulklasse oder einer Kindergartengruppe zu einem positiven Corona-Fall, soll die gesamte Klasse oder Gruppe für 14 Tage in Quarantäne. Auch die betroffenen Lehrkräfte und Erzieher müssen dann zu Hause bleiben.

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„Davor mussten Personen, die Kontakt über einen Zeitraum von mehr als 15 Minuten zu einer positiv getesteten Person hatten und durchgängig die sogenannten AHA-Regeln (Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmaske) eingehalten haben, nicht in Quarantäne – außer sie entwickelten Symptome”, heißt es von der Stadt Bonn auf Anfrage des EXPRESS.

RKI gibt Quarantäne Empfehlung für Corona-Fälle in Schulen und Kitas

In beengten Räumlichkeiten, wie Schulklassen oder Kitaräumen ist die Kontaktsituation oft allerdings nur schwer nachvollziehbar. Wenn das Gesundheitsamt nicht genau unterscheiden kann, wer mit wem in Kontakt stand, könne so alles zu engem Kontakt erklärt werden

Das bedeutet „Nicht jede Klasse muss authomatisch für 14 Tage in Quarantäne”, erklärt die Pressesprecherin des RKI Susanne Glasmacher auf Anfrage des EXPRESS. Man müsse von Fall zu Fall entscheiden und könne keine pauschale Regel anwenden.

RKI warnt: Kontakt in Kita und Schule bei Corona-Infektion schwer nachverfolgbar

Eine Richtlinie also, die den Umgang mit der 14 tägigen Quarantäne-Anweisung für die jeweiligen Gesundheitsämter erleichtern soll.

Im Bereich Kontaktpersonenmanagement auf der Seite des RKI ist die mit aufgenommen. Die praktische Umsetzung fand jedoch davor schon in vielen Regionen statt, wie Glasmacher erzählt.

Gesundheitsamt schickt Quarantäne-Anweisung nach Corona-Verdacht

Bei einem entsprechenden Corona-Fall informieren die Schule oder Kindertagesstätte zunächst die Kontaktpersonen ersten Grades aus ihrer Einrichtung mit einem Brief des Gesundheitsamtes über die Quarantäne.

Wenige Tage danach erhalten auch die Betroffenen eine schriftliche Quarantäne-Anweisung. Um festzustellen, ob die Kontaktpersonen ersten Grades sich ebenfalls mit Covid-19 angesteckt haben, müssen sie sich einem Corona-Test unterziehen – der Termin wird dann vom Diagnostikzentrum der Stadt telefonisch vereinbart.

„Im Ernstfall muss allerdings jedes Gesundheitsamt die Lage einzeln bewerten und dann demnach entscheiden, was zu tun ist. Unsere Empfehlung soll vor allem als Unterschützung bei der Entscheidung dienen”, so Glasmacher. (sj)