Ohne Schutzkleidung unterwegsMopedfahrer stürzt bei Lohmar, der Grund ist tierisch

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Samstagabend prallte in Lohmar ein Motorradfahrer mit einem reh zusammen. Unser Symbolfoto entstand nach einem Unfall im baden-württembergischen Bretten im August 2018.

von Stefan Schultz (stz)

Lohmar/Rhein-Sieg-Kreis/Bonn – Samstagabend gegen 20.30 Uhr stürzte ein Mopedfahrer (16) mit seiner 125er Enduro auf der Kreisstraße 37 zwischen Lohmar-Donrath und Weegen. Mehrere Rehe kreuzten auf der kurvenreichen Strecke plötzlich seinen Weg. Der 16-Jährige versuchte noch eine Vollbremsung, knallte aber gegen eines der Tiere und stürzte. Dabei zog er sich mehrere Schürfwunden zu. Der Grund ist einfach: Bei sommerlichen Temperaturen war er nur mit einem T-Shirt bekleidet und verzichtete auf seine Schutzkleidung.

Das Reh hat die Kollision mit dem Biker nicht überlebt und wurde vom zuständigen Jagdpächter abgeholt.

Die Polizei weist mal wieder darauf hin, dass auch bei nur kleinen Touren, die Schutzkleidung nicht fehlen sollte. Ansonsten riskiert man auch bei einem kleinen Unfall schwere Verletzungen wie Schürfwunden oder Knochenbrüche.

Mopedfahrer gestürzt: Gefahr von Wildwechsel besteht immer

Die Gefahr von Wildwechsel auf unseren Straßen besteht ganzjährig – besonders jedoch im Herbst und Frühjahr. Auch wenn kein Verkehrsschild auf die Gefahr Wildwechsel hinweist, können jederzeit Tiere am Straßenrand auftauchen. Rehe sind besonders in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv.

Mopedfahrer durch Wildwechsel gestürzt: Nicht ausweichen

Sobald Autofahrer Tiere auf der Fahrbahn sehen, sollten sie abblenden, abbremsen und hupen. Wenn der Zusammenprall nicht vermieden werden kann, sollte man niemals versuchen auszuweichen. Die Gefahr, die Kontrolle über sein Auto zu verlieren ist dabei deutlich höher. Dann gilt: Lenkrad gut festhalten und mit maximaler Kraft in die Bremse steigen. Auch wenn das Tier verschwunden ist, sollte man nur langsam weiterfahren, da jederzeit Nachzügler hinterher laufen könnten.

Das sagt die Polizei bei einem Wildunfall:

  • unbedingt anhalten
  • Unfallstelle mit Warnblinkanlage und Warndreieck absichern
  • verletzte Tiere auf keinen Fall anfassen – sie könnten angreifen, außerdem besteht Infektionsgefahr
  • Polizei zur Unfallaufnahme rufen, sie verständigt den zuständigen Jagdaufseher
  • Auf keinen Fall das Wild mitnehmen – dies ist Jagdwilderei