Rhein-Sieg-Kreis hilft mit SchutznetzenLohmar: Wölfin streift durch die Wälder

Lohmar – Auf der Scheider Höhe streift wieder ein Wolf umher. „Jäger, Landwirte und auch Wanderer haben ihn gesehen“, so Elisabeth Trimborn, Vorsitzende der Kreisjägerschaft. Sie berichtet von den Erlebnissen eines befreundeten Jägers.

„Er hatte sich gewundert, dass im Revier kein Tier zu sehen war.“ Mit dem Fernglas hätte er dann das „Tier beim Nässen beobachten können.“ Daran sei klar zu erkennen gewesen, dass es sich um eine Wölfin handele.

Wölfin streift durch die Wälder: Rhein-Sieg-Kreis hilft mit Schutznetzen

Unterdessen hilft jetzt der Rhein-Sieg-Kreis. Die Verwaltung teilte am Montag mit, dass das Land NRW über die Bezirksregierung den Aufbau von Schutzzäunen fördert. Sollte ein Antrag jedoch noch nicht beschieden sein, springt der Kreis ein. 

„Bis zum Aufstellen eines eigenen Elektrozauns helfen wir mit unseren Netzen aus“, sagt Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Seig-Kreises. „Da das Land jeden Wolfsriss entschädigt, muss ohnehin zur Bestätigung eine Wolfsberaterin oder ein Wolfsberater gerufen werden, und der stellt die Verbindung zur Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises her, bei der es die Netze gibt.“

Das Notfall-Set gibt es in zwei Ausführungen: Ein 400 Meter langes und 90 Zentimeter hohes Elektronetz an sowie ein Aufrüstset mit 120 cm langen Pfählen und bis zu 600m Breitbandlitze. Die Leihfrist beträgt in der Regel vier Wochen, die Ausleihe ist kostenlos.

Wölfin bei Lohmar: Warten auf DNA-Ergebnis

Ein wenig Unverständnis hat die Chefin der Jäger im Kreis, dass sie noch immer kein Ergebnis der eingereichten DNA-Probe vom November vorigen Jahres erhalten hat. Drei Rehe und ein Schaf wurden damals in ihrem Revier auf der Scheider Höhe gerissen. Spaziergänger hatten die Kadaver zufällig entdeckt.

Damit sei klar geworden, dass Wölfe auch Wild jagen und sich nicht nur von Schafen ernähren würden. Das sei ein artgerechtes Verhalten. „Allerdings wird es nun wirklich langsam mal Zeit, dass wir ein Ergebnis der DNA-Probe bekommen“, so Trimborn.

Für die Menschen ist die Jagd auf Rehe am 31. Januar beendet. Dann beginnt die Schonzeit für diese Tiere. Die Ricken tragen ihren Nachwuchs aus, das weibliche Tier wird dann in der Jägersprache als „belegt“ bezeichnet.

Die Gegend um Lohmar wurde inzwischen zum Wolfserwartungsgebiet erklärt. „Wir müssen nun abwarten, was weiter passiert“, so Antonius Nolden vom Presseamt des Kreises. Es käme darauf an, in welchem Umfang und wie oft Wölfe gesichtet würden.