Aufatmen auf Bonner China-SchiffKoi-Krise ist abgewendet – alle Fische dürfen bleiben

Fisch

„Ocean Paradise“-Betreiber Huan Fu Zhang vor dem Bassin mit seinen geliebten Kois.

von Stefanie Monien (smo)

Bonn – Da wird der beliebte Beueler Gastronom Huan Fu Zhang mit seinem Team aber besonders freudig ins neue Jahr gestartet sein! Denn die wochenlange Ungewissheit, ob seine zehn prächtigen Kois in ihrem angestammten Bassin auf dem China-Schiff bleiben dürfen, ist beendet. Alle Fische dürfen bleiben.

„Das Thema ist durch, die Stadt Bonn hat das Verfahren eingestellt“, sagt Werner Koch von der Beueler Gewerbe-Gemeinschaft, der zusammen mit Reiner Burgunder vom Schiffer-Verein Beuel und anderen Bürgern den Gastronomen unterstützt hatte. 

So verlief die Koi-Krise auf Beueler China-Schiff

Freude in Beuel, denn die Kois gehören zum China-Schiff am Beueler Rheinufer wie „Sauer-Scharf-Suppe“ und „Acht Kostbarkeiten“: Die zehn farbenprächtigen Fische ziehen zum Teil seit 15 Jahren ihre Bahnen im Bassin des Restaurants. Nähert sich jemand ihrem Becken, stülpen sie neugierig ihre Mäuler aus dem klaren Wasser.

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Es sind die Lieblinge nicht nur der Gäste, sondern auch von „Ocean Paradise“-Betreiber Huan Fu Zhang. Nachdem sich im Oktober vergangenen Jahres ein Gast bei der Stadt beschwert hat, dass die Kois in einem zu kleinen Becken gehalten würden, musste Herr Zhang lange um seine zutraulichen Karpfen, die für ihn Haustiere und Lebensbegleiter sind, bangen.

Bonner Gastronom hängt an seinen Koi-Karpfen

„Der älteste Fisch ist 23 Jahre alt“, berichtete Huan Fu Zhang damals dem EXPRESS, „viele der Tiere sind mit mir von Berlin nach Bonn umgezogen.“ Als er das China-Schiff, das jedem Bonner ein Begriff ist, 2004 übernahm, habe er zudem Kois vom Vorbesitzer übernommen. „Zwei Kois sind 2007 hier zur Welt gekommen, in diesem Bassin“, sagte Zhang mit Blick auf das 3000-Liter-Becken, dessen plätschernder Frischwasserzulauf neben Stimmengewirr und Tellerklappern zur „Hintergrundmusik“ des Restaurants gehört.

Hier mehr lesen: Die fünf Geheimnisse des Bonner China-Schiffs.

Bonner Amtstierärztin begutachtete die Kois auf dem China-Schiff

Laut des Schreibens der Stadt sollte Zhang bis Dezember nicht nur einen Sachkunde-Nachweis über Koi-Haltung vorlegen, sondern das Koi-Bassin auf ein Fassungsvermögen von mindestens 10.000 Liter zu vergrößern – oder sich von den Fischen trennen. Komplett oder von einigen Exemplaren.

Eine Amtstierärztin war am 25. Oktober zur „Koi-Kontrolle“ im schwimmenden Restaurant gewesen und hatte dabei festgestellt, dass das Becken zu klein für die zehn Karpfen sei.

Dass nach 15 Jahren Koi-Haltung solche Probleme auf ihn zuschwimmen würden, hätte sich Herr Zhang nie träumen lassen: „Meinen Fischen geht es gut, davon kann sich jeder überzeugen. Hätte ich sie nicht gut gepflegt, wären sie nicht so alt worden und überdies gesund geblieben“, sagte er, als EXPRESS ihn Ende Oktober im „Ocean Paradise“ besuchte. 

„Soko Koi“ kämpfte für den Wirt des „China-Schiffs“

In dieser Zeit hatte sich auch ein Unterstützerkreis um den beliebten Gastronomen gebildet – die „Soko Koi“. Werner Koch, Vorsitzender der Beueler Gewerbe-Gemeinschaft: „Wir lassen hier in Beuel keinen im Stich, wenn Herr Zhang Hilfe braucht, sind wir da!“

Reiner Burgunder vom Schiffer-Verein Beuel: „Meine Freude gilt jetzt Herrn Zhang und seinen Lieblingen. Ganz viel Zuspruch kam aus der Bevölkerung verbunden mit der Frage, ob die Verwaltung nichts Wichtigeres zu tun hätte.“