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Inhaber erklärtDarum muss Bonner Kult-Laden „Mr. Music“ schließen

mr music

Inhaber Bernd Gelhausen fiel die Entscheidung schwer – sein Herz hängt am Laden. 

von Martin Zenge (mze)

Bonn – Time to say goodbye...  

Nach 25 Jahren verkündet Bonns letzter echter Platten- und CD-Laden sein Ende: „Mr. Music“ macht im Sommer Schluss. Neben stetigen Einbußen durch Downloads und Streamingdienste spielen vor allem die Bauarbeiten am Hauptbahnhof eine entscheidende Rolle für das Aus. 

Die Vorgeschichte

Aber der Reihe nach: Inhaber Bernd Gelhausen erinnert sich noch genau an das Jahr 1992. „Ich bin damals zurück nach Bonn gekommen, nachdem ich fünf Jahre lang auf Tour durch Europa gewesen war und Bands gemanagt hatte.“ 

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Der heute 58-Jährige dachte darüber nach, wie es weitergehen soll. „Ich habe mich gefragt, was ich kann – und schließlich einen Plattenladen eröffnet.“ Die Geburtsstunde von „Mr. Music“.

Konkurrenz überlebt

Anfangs belächelt, wurde das Geschäft in der Maximilianstraße zu einer absoluten Instanz. „In den 90ern gab es in Bonn noch sieben, acht andere Platten- und CD-Läden. Die sind alle Geschichte“, erzählt Gelhausen.

Bald ist allerdings auch für ihn Schluss. Vor wenigen Tagen verkündete er seinen neun Mitarbeitern das Aus von „Mr. Music“ – am 30 Juni geht eine Ära zu Ende...

„Die Entscheidung ist natürlich nicht von heute auf morgen gefallen“, sagt Bernd Gel-hausen und begründet: „Es kommen viele Faktoren zusammen, letztlich haben vor allem die Bauarbeiten vor der Haustür das Fass zum Überlaufen gebracht.“

Hohe Einbußen

Gegenüber von „Mr. Music“ soll bis 2019 das neue Maximilian-Center entstehen – inklusive Shopping-Riese „Primark“. „Erst kam der Bauzaun, jetzt ein riesiger Container, das ist einfach zu viel für uns. Die Kunden bleiben weg“, erklärt der Inhaber traurig.

Schon das Weihnachtsgeschäft habe stark unter den Bauarbeiten gelitten. „Die Einnahmen sind um rund zwanzig Prozent gesunken“, rechnet Gelhausen vor. Die Aussicht, den Laden nun mehrere Jahre mit der Baustelle vor der Nase zu betreiben, ließ ihm keine Wahl, wie er sagt: „Wir sind alle Möglichkeiten durchgegangen – es geht so nicht mehr.“

brings

Prominente Kundschaft: Schlagzeuger Christian und Frontmann Peter von „Brings“ stöbern  gerne bei „Mr. Music“.

Zumal „Mr. Music“ wie alle lokalen Einzelhändler weiterhin stetig Kunden an Online-Anbieter verliert. Daher kam auch ein Umzug nicht infrage – zu hohe Kosten, zu viel Risiko. Für die Stammkunden, die in den vergangenen Jahren sogar Stars wie „Brings“ im Laden erleben durften, ist das Aus ein schwerer Schlag – wirkliche Alternativen gibt es nicht.

Ende des Jahres wollte Bernd Gelhausen zum 25. Geburtstag von „Mr. Music“ eigentlich ein großes Festival veranstalten. Jetzt bleibt ihm nur noch eine Abschiedsfeier...