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HennefAlle Ortsschilder geklaut – dieses Dorf mögen Diebe am liebsten

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Einer der leeren Rahmen liegt neben der Straße. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Hennef  – In Berlin ist es „Weitewelt“, in Garbsen „Horst“ – und auch in Hennef gibt es ein Ortsschild, das weg geht wie warme Semmeln. Sehr zum Leidwesen der Stadt. 

„Hanf“ heißt das 233-Seelen-Örtchen, das Begehrlichkeiten weckt. Dabei hat es mit Hanf (Cannabis) gar nichts zu tun. Den Dieben ist das allerdings völlig egal, kaum ein Ortsschild wird häufiger geklaut. 

Nachdem in diesem Jahr bereits zwei Schilder gestohlen worden waren, schlugen Anfang Oktober erneut unbekannte „Hanf“-Fans zu – und ließen vermutlich in einer Nacht- und Nebelaktion gleich fünf städtische Ortsschilder sowie eins an der Landstraße mitgehen. 

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Dieses Ortsschild weckt Begehrlichkeiten. 

Anwohner entdeckten nur noch die Rahmengerippe. Die Unbekannten hatten in den meisten Fällen die Pfähle samt schwerem Betonfuß rausgerissen, dann die gelben Schilder rausgeflext. 

Ortsschilder von Hennef-Hanf geklaut: Seit 2020 extra im Rahmen verschweißt

„Früher waren sie nur festgeschraubt, doch in diesem Jahr hat man sie extra im Rahmen verschweißt“, erklärt Stadtsprecherin Mira Steffan. Doch das hielt die Täter nicht ab. Zu heiß sind Diebe auf „Hanf“ – und das, so Mira Steffan, ginge schon seit Jahrzehnten so.

„Pro Jahr werden vier bis fünf Schilder gestohlen“, erzählt sie. Anfangs hätte die Stadt noch Anzeige erstattet. Doch weil nie ein Täter ermittelt worden sei, würde man inzwischen davon absehen. 

Ortsschilder von Hennef-Hanf geklaut: Zwei Diebstähle kurz vor Silvester

Polizeisprecher Stefan Birk weiß von zwei Anzeigen. So wurde 2009 und 2012 der Diebstahl jeweils eines Ortseingangsschildes gemeldet – in beiden Fällen lag die Tatzeit kurz vor Silvester. Vermutlich dienten sie als Party-Gag.

„Ortsschilder sind wichtig“, erklärt Birk. Denn mit ihnen wird die Geschwindigkeit im Straßenverkehr geregt. Für Stadt und Land ist der „Spaß“ zudem teuer. Laut Mira Steffan kosten die fünf städtischen Ortsschilder insgesamt 650 Euro plus Arbeitskosten. Für das Schild an der Landstraße muss das Land aufkommen. 

Bestellt hat die Stadt schon. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Schilder auch lange stehen bleiben.

„Hanf“ bekam übrigens seinen Namen vom Hanfbach. Dieser wurde 948 erstmals urkundlich erwähnt und leitet sich von dem germanischen Wort „hanan“ (singen, tönen) ab. (iri)