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In Bonn verknacktFalsche Polizisten von pfiffiger Rose-Marie (66) reingelegt

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Rose-Marie Schmidt stellte den Betrügern eine Falle.

Bonn – Rose-Marie Schmidt war die Heldin im Bonner Amtsgericht: Immer wieder musste die 66-jährige Rentnerin aus Bornheim vor und im Gerichtssaal erzählen, wie sie eine internationale Bande von Polizeitrickbetrügern ganz elegant ausgehebelt hat.

Während die Drahtzieher, die mutmaßlich aus der Türkei anriefen, drei Stunden lang glaubten, eine naive Rentnerin an der Nase rumzuführen, hatte sie längst schon den Spieß umgedreht.

Falsche Polizisten: Prozess vorm Bonner Amtsgericht

Am Ende wurden zwei junge Männer, die ihre schwarze Tasche mit der vorgegaukelten Beute vor ihrer Haustür abholen sollten, festgenommen. Auch wenn die beiden Angeklagten nur die kleinsten Räder in dem Betrugssystem sind, so mussten sie sich als Mittäter wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs vor einem Schöffengericht verantworten.

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„Als der Anruf von der Polizei kam, habe ich erst gedacht, da will mich jemand veräppeln“, erinnerte sich Rose-Marie Schmidt als Zeugin. Der Kommissar am Telefon habe sie warnen wollen, ihr Erspartes sei nicht sicher: Einbrecher hätten sie auf ihrer Opferliste. Sie solle ihr Geld lieber der Polizei in Verwahrung geben.

Keine Frage, das konnte nicht die Polizei sein, so die 66-Jährige. Dennoch ging die Supermarkt-Kassiererin – „ich habe mir daraus einen Ulk gemacht“ – darauf ein. In ihrem Safe habe sie 6000 Euro in bar, und zwölf goldene Krügerrand-Münzen, flunkerte sie. Als der Anrufer sie bat, die 500- Euro-Scheine zu zählen, raschelte sie mit Zeitungspapier, und als sie die Unzen auf der Münzen vorlesen sollte, erklärte sie, sie könne nicht mehr gut lesen. Eine Lupe? Nein, die habe sie längst schon ihrem Enkel geschenkt. Das ganze Gespräch zeichnete sie auf ihrem Handy auf.

Falsche Polizisten: Rose-Marie schaltete die Bonner Kripo ein

Schließlich gab sie einen Magen-Darm-Anfall vor, sie müsse aufs Klo und kurz einhängen. Der falsche Polizist beschwor sie, das nicht zu tun. Also legte sie den Hörer daneben und alarmierte per Handy „die richtige Polizei“. Zwanzig Minuten später waren zwei Kripodamen da, die ihr erstmals zeigten, wie überhaupt eine Krügerrand-Münze aussieht: „Ich hatte noch nie eine in der Hand“, erzählte sie. Schließlich verabredete sie mit dem falschen Polizeianrufer, ihr Geld und Gold in eine schwarze Tasche zu tun und vor die Haustür zu stellen.

Als der 24-jährige Abholer sie mitnehmen wollte, klickten die Handschellen, auch der Fahrer des Fluchtautos wurde kurz darauf festgenommen. Für kleines Geld – 1000 und 500 Euro – hatten sie sich für den riskanten Job anheuern lassen.

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„Ganz großen Respekt“ zollten alle Prozess-Beteiligte der pfiffigen Rentnerin, selbst einer der Angeklagten fand „das ganz toll“. Schöffenrichter Alexander Fühling lobte ihr vorbildliches Verhalten, auch weil hierdurch den Betrügern das Handwerk gelegt wurde und ein zweiter Polizeitrick-Fall aufgeklärt werden konnte, der für einen 84-jährigen Rentner nicht so glücklich endete.

Falsche Polizisten: Rentner um 30.000 Euro betrogen

Vier Monate zuvor, am 12. Dezember 2018, hatte er seine gesamten Ersparnisse von über 30.000 Euro von der Bank abgehoben, angeblich weil sie dort nicht mehr sicher waren. Auch in diesem Fall hatten die Angeklagten sich für Abholdienste der Beute anheuern lassen.

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Wer sich auf „das Abenteuer zum Nachteil der Schwächsten in der Gesellschaft einlässt, der muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen“, so Richter Fühling. Beide Angeklagte, geständig und reuig, wurden schließlich zu zwei Jahren Haft verurteilt. Eine Bewährung gab es nur, weil sie sich bereit erklärt haben, von ihrem kleinen Lohn monatlich zusammen 720 Euro an den 84-Jährigen zu zahlen. (ucs)