Hündin „Rocket“ in Eifel totgerastBislang keine Spur zu dem skrupellosen Autofahrer

Rocket (links)

Die süße „Rocket“ (1, links) starb, als ein Auto sie erfasste.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Adenau/Hoffeld – Sein Facebook-Post ist voller Trauer – und Wut! „So, du mieses Dreckschwein“, beginnt Markus Behr (54) den Text. Die krassen Worte sind an den Autofahrer gerichtet, der Mittwochabend auf der L 10 bei Hoffeld seine Hündin „Rocket“ (1) totraste und dann einfach weiterfuhr. 

Der 54-Jährige setzte dem Unbekannten eine Frist bis Donnerstag, bis dahin sollte der sich freiwillig bei der Polizei melden. Doch das tat er nicht. Laut Polizeisprecher Heiko Schmitz gingen auch keine Hinweise ein. Von dem skrupellosen Autofahrer fehlt bislang jede Spur. 

Hündin „Rocket“ in Eifel totgerast: Ihr Herrchen musste es mitansehen

Markus Behr musste alles mit ansehen. „Ich stehe völlig unter Schock“, sagte er zum EXPRESS. Der 54-Jährige lebt seit seiner Jugend mit Hunden, macht Schlittenhundesport und ist Chef von Martin Rütters Hundeschule DOGS in Ahrweiler/Gerolstein. 

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Hündin „Rocket“ in Eifel totgerast: Wer öffnete zuvor böswillig das Gartentor?

Am Mittwoch war die Hündin (Hündin Amy aus Duisburg hat besonderes Talent – hier lesen Sie mehr) zusammen mit fünf anderen Europäischen Schlittenhunden ausgebüxt, weil offenbar jemand böswillig das Tor von Behrs fast zwei Meter hoch umzäunten Garten in Ahütte geöffnet hatte. „Das Tor stand offen und der Spanngurt, mit dem es immer zusätzlich gesichert war, ist weg“, so Markus Behr.

Der Hundeexperte machte sich sofort auf die Suche, konnte nach und nach seine Tiere wieder nach Hause holen. Allein von „Rocket“ fehlte bis zum Abend jede Spur. Gegen 20 Uhr entdeckte Markus Behr sie schließlich im Bereich der L 10. Doch bevor er sie einfangen konnte, passierte das Unfassbare.  

„Rocket“ in Eifel totgerast: Ihr Herrchen versuchte alles, damit Raser vom Gas geht

„Ich sah schon von weitem ein Auto anrasen“, erzählt Behr. Er habe die Lichthupe betätigt, den Warnblinker angeschaltet und selbst auch gewunken, damit der Fahrer vom Gas geht. Vergeblich. Das Auto erfasste „Rocket“. Die Hündin hatte keine Chance. Was den 54-Jährigen besonders fassungslos macht: Der Raser hielt es nicht mal für nötig, anzuhalten...

Nur einen Tag nach „Rockets“ Tod musste Markus Behr noch einen schweren Schlag verkraften. Ein weiterer Hund, der ebenfalls von einem Auto angefahren worden war, musste vom Tierarzt eingeschläfert werden. In dem Fall hatte der Autofahrer zwar sofort gestoppt und sich um den Vierbeiner gekümmert – doch das Rückgrat des Rüden (2) war gebrochen. 

Hündin „Rocket“ in Eifel totgerast: Polizei ermittelt wegen Verkehrsunfallflucht

Durch seinen Facebook-Post hofft Behr, dass sich Zeugen melden. Sowohl bezüglich des Rasers, dessen Auto bei dem Zusammenstoß mit „Rocket“ beschädigt worden sein muss, als auch zu demjenigen, der das Gartentor (Ahbachstraße) geöffnet hat. Sein Post wurde inzwischen mehr als 1200-mal geteilt.

Die Polizei Adenau ermittelt gegen den unbekannten Autofahrer wegen des Verdachts der Verkehrsunfallflucht, wie ihr Sprecher Heiko Schmitz bestätigt. Hinweise bitte an die Fahnder unter 0 26 91/92 50.