JVA EuskirchenBeliebte Haribo-Aktion ausgefallen, da ändern Häftlinge ihre Pläne

Neuer Inhalt

Seit 1936 gibt es die Kastanien-Sammelaktion von Haribo bereits. Am 12. Oktober 2018 bildeten sich dafür vor der Unternehmenszentrale in Grafschaft lange Schlangen. 2020 muss die Aktion coronabedingt ausfallen.

von Béla Csányi (bc)

Hellenthal/Euskirchen – Jahr für Jahr pilgern Tausende Menschen zur Haribo-Kastanienaktion an die Unternehmenszentrale in Grafschaft (Rheinland-Pfalz). Coronabedingt musste die nicht nur bei Kindergärten und Schulen beliebte Aktion diesmal allerdings ausfallen.

Das stellte auch die Justizvollzugsanstalt Euskirchen vor ein Problem. Dort sammeln die Häftlinge auf dem JVA-Gelände ebenfalls traditionell Kastanien – in diesem Jahr waren es satte 1,8 Tonnen. Eine kreative Lösung sorgte jetzt allerdings für gleich mehrere Profiteure.

Häftlinge aus Euskirchen sammeln Kastanien für Wildfreigehege Hellenthal

Wie üblich sammelten die Gefangenen auch diesmal wieder fleißig Kastanien, um diese bei Haribo gegen Süßigkeiten für Kinder eintauschen zu können. Die Absage der Tauschaktion wurde erst offiziell, als der Kastanienberg bereits zusammengetragen war.

Alles zum Thema Corona

Als dankbarer Abnehmer sprangen dafür Greifvogelstation und Wildfreigehege Hellenthal in die Bresche. Dort wurden die Kastanien am Freitag angeliefert und finden jetzt als Tierfutter Verwendung.

„Da auch wir wieder aufgrund der neueren Corona-Verordnung komplett schließen mussten und ohne Einnahmen über diese Zeit kommen müssen, sind wir dankbare Abnehmer für diese wundervollen Herbstfrüchte“, freute sich das Hellenthaler Team. Im Gegenzug stifteten Greifvogelstation und Wildfreigehege Freikarten für den guten Zweck.

Haribo stiftet Süßigkeiten für Kinder nach Kastanien-Sammelaktion von Häftlingen

Weil sich auch Haribo großzügig zeigte, müssen Kinder verschiedener Einrichtungen auch in diesem Jahr nicht ohne ihre Süßigkeiten auskommen. Justizvollzugsobersekretär Marc Blankenheim berichtete, das Traditionsunternehmen stelle ohne Gegenleistung eine „nicht unerhebliche Menge an Süßwaren“ zur Verfügung.

Geplant ist nun, die Süßigkeiten an ein Kinder- und Jugendhospiz, Kinderheime, eine Förderschule und Kindergärten in der Region zu vergeben.