Genmutation bei Haribo-SprossMelanies tapferer Kampf gegen tückische Krankheit

Melanie Riegel (24) mit Vater Hans-Jürgen (59) und Bruder Hans-Michael (22).

Melanie Riegel (24) mit Vater Hans-Jürgen (59) und Bruder Hans-Michael (22).

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Sie ist bildhübsch. Und sprüht vor Lebensfreude – wieder.

Denn Melanie Riegel (24), Tochter von Hans-Jürgen Riegel, dem Neffen von Haribo-Legende Hans (90), bekam vor drei Jahren eine Horror-Diagnose: PNH.

Am Mittwoch war sie Gast bei „Stern TV“, um die seltene Blutkrankheit sowie ihre Stiftung „Lichterzellen“ bekanntzumachen.

Alles zum Thema Haribo

Ihr Vater begleitete Melanie in die Sendung. Denn die Stiftung ist nicht nur ein Familienprojekt. „Sie ist eine Herzensangelegenheit“, so Hans-Jürgen Riegel (59) zum EXPRESS.

PNH (Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie) und AA (Aplastische Anämie) – die Diagnose traf die Riegels im Sommer 2011 wie ein Schlag.

„Es fing damit an, dass wir Melanie während ihres Praktikums in London besuchten. Da war sie blass um die Nase“, erzählt der Vater. Er dachte, seine Tochter bräuchte nur eine Pause …

Zurück aus London ging Melanie, die (noch) in Frankreich lebt und studiert, zum Arzt. Bei ihr bildeten sich schnell blaue Flecken. Dazu kamen kleine rote Punkte. Selbst für ihre geliebten Hobbys wie Badminton fehlte ihr die Kraft.

Melanie bei Stern TV: „Ich habe es erst verdrängt, versuchte, zu leben.“

Doch ihre Blutwerte waren weiter schlecht. Bei einer Punktierung wurde dann ein PNH-Klon festgestellt.

Es gibt nur 300 registrierte PNH-Erkrankte! Ursache ist eine Genmutation, welche die Bildung eines speziellen Proteins auf den Blutzellen stört. Der Verlauf ist lebensbedrohlich.

„Da verändern sich erst mal die Perspektiven im Leben“, so Hans-Jürgen Riegel. Bei der Uni-Klinik Aachen holte er sich eine zweite Meinung, Dr. Jens Panse bestätigte die PNH.

„Ihn konnte ich immer anrufen und konnte hinterfragen“, so Hans-Jürgen Riegel dankbar. „Als Vater ist man ja sehr besorgt.“

Weil sich die Blutwerte seiner Tochter nicht verbesserten, ließ sich Melanies Bruder Hans-Michael (22) typisieren – und stellte sich als perfekter Knochenmarkspender heraus!

Am 24. Mai 2012 fand die Transplantation in Marseille statt. Es war Melanies Geburtstag. Ihr schönstes „Geschenk“ gab es Monate später: Sie wurde geheilt.

Mit der Stiftung will die Familie von ihrem Glück etwas zurückgeben. So soll erreicht werden, dass Krankheit schneller diagnostiziert werden kann. Infos und Spendenkonto unter lichterzellen.de