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Bekannt aus „Herzensbrecher“Bonner TV-Star spielt filmende Hollywood-Ikone

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Zeitreise in die 1970er: Simon Böer (r.) spielt in „Enfant Terrible“ den Kameramann Michael Ballhaus an der Seite des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder, der von Oliver Masucci (l.) verkörpert wird.

Bonn – Viel Rauch, Revolution, ein durchgeknalltes Film-Genie und alle tragen Schnauzbart - in die Film-Branche der 1970er Jahre wagt sich Simon Böer, Schauspieler und bönnscher Jung, im Kinofilm „Enfant Terrible“. Schon vor dem Kinostart am 1. Oktober ein Erfolg: Der Film über Kult-Regisseur Rainer Werner Fassbinder hat es in die engere Auswahl für die Filmfestspiele in Cannes geschafft.

„So wundervoll und absolut verdient. Ich freue mich vor allem für Oskar Roehler und Oliver Masucci, der mich als Rainer Werner Fassbinder komplett umgehauen hat“, sagt Böer. Es sei ein „Fest" - auch wenn der Gang über den roten Teppich mit dem Festival dieses Jahr Corona-bedingt ausfällt.

In seiner Rolle des berühmten Kameramanns Michael Ballhaus, der auch in Hollywood für Furore mit Filmen wie „Gangs of New York“ sorgte, stand der 45-Jährige plötzlich hinter der Kamera. „Die Situation vor der Kamera nochmal hinter der Kamera zu sitzen, war schon amüsant. Ein Set am Set sozusagen“, berichtet Böer im Express-Interview. Kameraleute wie Ballhaus bewundert der Bonner Schauspieler: „Im besten Fall tanzt die Kamera mit den Schauspielern, es ist eine Choreographie. Ballhaus hat das gelebt."

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Simon Böer in „Enfant Terrible“: mit Stars wie Katja Riemann

Im Film versammeln sich viele bekannte deutsche Stars wie Katja Riemann und Désirée Nick. Das Kinogenie Fassbinder spielt Oliver Masucci. Böer bereitete sich intensiv auf die Dreharbeiten im Sommer 2019 vor, studierte Fassbinders Filme, las die Biographie von Ballhaus und Interviews.

Die Zusammenarbeit seiner Figur Ballhaus und des Film-Revolutionärs Fassbinder bezeichnet Böer als „Hassliebe": „Ballhaus kam ans Set, tanzte mit dem Teufel und kehrte, im Gegensatz zum Rest des Teams, dann in sein eigenes Leben zurück." 

Kennt Simon Böer ein „Enfant Terrible“ wie Fassbinder?

Der Titel des Films „Enfant Terrible" ist französisch und heißt wörtlich übersetzt schreckliches Kind. Das ist eine Anspielung auf die Hauptfigur Fassbinder, der die Film-Szene in den 1970ern aufmischte. Obwohl er schon mit 37 Jahren starb, drehte er über 40 Filme. 

Simon Böer - ein gefragter Typ (hier lesen sie mehr)

Er forderte sein Publikum und mit seiner Art - aufbrausend, rasend, exzessiver Drogenkonsum - sicher auch sein Team. „Enfant Terrible"-Regisseur Oskar Roehler erinnert Böer an Fassbinder „in seiner Kreativität, seiner Kompromisslosigkeit und dem schonungslosen Blick auf die Dinge".

Corona-bedingte Pause für Böer: Familienzeit und Entschleunigung

Böer war zuvor 2019 als Dr. Benno Haas, Verflossener der Hauptfigur, in der gleichnamigen ZDF-Serie „Dr. Klein“ zu sehen. Auch die Filmszene stand Corona-bedingt in den letzten Monaten still.

„Aber wir haben als Familie das Beste draus gemacht und konnten diese erzwungene Entschleunigung tatsächlich auch genießen", sagt Böer. Vor allem für seine Kinder wünscht er sich aber wieder Normalität. „Damit sie ihre sozialen Kontakte wieder leben können."

Böer verrät neues Projekt: Serie spielt auch in Bonn

Und auch Böer freut sich, dass es jetzt endlich wieder losgeht, und verrät: Bald spielt er in einer Serie mit, die größtenteils in Bonn gedreht wird! Mehr darf Böer aber noch nicht sagen.

Böer ist gebürtiger Bonner, lebte aber lange in Berlin. Die Serie „Herzensbrecher - Vater von vier Söhnen“ brachte ihn zurück nach Bonn. Nach zwei Jahren Pendelei fiel die Entscheidung, zurückzukehren. „Ich liebe Berlin, habe dort 20 Jahre gelebt, aber ich bin ein Sohn des Rheins und die Rückkehr war eine gute Entscheidung", sagt Böer. (lmc)