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Dienstfrei an RosenmontagGeschmackloses Signal aus Bonn in der Corona-Krise

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Der Personalrat der Stadt Bonn kämpft für den dienstfreien Tag im Stadthaus, der den Mitarbeitern an Rosenmontag vertraglich zusteht. Das Symbolfoto zeigt ein englischsprachiges „Geschlossen“-Schild“ an einem Geschäft.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Rosenmontag im Rheinland ist etwas ganz Besonderes. Und das betrifft nicht nur das jecke Treiben. So ist in der Bonner Stadtverwaltung zum Beispiel seit 2013 vertraglich geregelt, dass dieser Tag „dienst- und arbeitsfrei“ ist. Und dieser vertragliche Anspruch soll auch 2021 geltend gemacht werden, betont der Personalrat. Obwohl es bislang nicht danach aussieht, als könne in der Corona-Krise ein Rosenmontagszug stattfinden oder an diesem Tag kräftig geschunkelt werden. Dazu ein Kommentar.

Ein sicherer Job. Regelmäßige Gehaltserhöhungen. Die immer noch gepflegte Tradition der Betriebsausflüge. Kein Wunder, dass viele die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst beneiden.

Und weil’s im Rheinland so schön ist, darf hier an Rosenmontag oft den ganzen Tag geschunkelt werden, ohne dass man Urlaub nehmen muss. In Bonn zum Beispiel hat die Stadtverwaltung frei. Geregelt in einer Dienstvereinbarung.

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Dienstfrei an Rosenmontag: In der Corona-Krise wird wohl nicht geschunkelt

Und darauf beharrt der Personalrat auch 2021. Und sorgt gleich vor: Dieser freie Tag soll im nächsten Jahr doch dann bitte auf einen Brückentag oder den Tag vor Ostern gelegt werden. Denn mit Schunkeln und Rosenmontagszug wird es 2021 ja wohl eher nichts in der Corona-Krise …

Klar, rechtlich ist der arbeitsfreie Rosenmontag festgezurrt. Doch die Art, in der der Personalrat darauf beharrt, erinnert an einen störrischen Esel. Warum auf den Schunkel-Tag verzichten, wenn die Verwaltung einem sonst auch in vielen Dingen nicht entgegenkommt, argumentiert da der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung.

Dienstfrei an Rosenmontag: Kein schönes Signal

Mal abgesehen von dieser Quengeligkeit: In der Corona-Krise wird immer wieder an die Solidarität der Bürger appelliert. Was der Bonner Personalrat da gerade vorexerziert, ist in Sachen Solidarität kein schönes Signal.

Nicht nur auf Bonn rollt eine Insolvenzwelle zu, Pläne zu Massenentlassungen liegen schon in den Schubladen vieler Unternehmen in der Region. Wirte, Veranstalter, Kulturschaffende kämpfen verzweifelt um ihre Existenz.

Dienstfrei an Rosenmontag: Rechtlich nicht dran zu rütteln

Natürlich ist ein Personalrat dafür da, sich für die Rechte der Mitarbeiter einzusetzen. Unbestritten, dass auch viele Bonner Stadthäusler in der Corona-Krise aktuell Enormes leisten.

Aber gerade jetzt in Sachen Rosenmontag Druck zu machen – das ist einfach geschmacklos. Und die Kritik daran hat nun wirklich nichts mit einer „Neiddebatte“ zu tun.