CoronavirusBonner Top-Virologe: Das sind meine fünf Tipps gegen Ansteckung

Bonn_Professor Streeck

Professor Hendrik Streeck ist Leiter der Virologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB).

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Er ist der deutsche Virologe, der Millionen Menschen mit seinen Informationen zum Thema Coronavirus bei „stern tv“ erreichte: Professor Dr. Hendrik Streeck, Leiter der Virologie am Universitätsklinikum Bonn.

Im EXPRESS-Gespräch erklärt er, warum Händewaschen so wichtig ist und warum er hofft, dass wärmere Temperaturen das Virus hoffentlich vertreiben werden.

„Wir können das Coronavirus eindämmen, wenn wir es gemeinsam machen. Also wenn man sich nicht nur selber schützt, aber auch andere.“ Deshalb machten „belanglose Ratschläge“ so viel Sinn. Und diese Tipps beherzigt der Bonner Virologe persönlich natürlich auch.

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Seine fünf Tipps im Kampf gegen das Coronavirus:

  • Wenn man sich krank fühlt, sollte man sich von anderen fern halten. Streeck: „So kann man die Ausbreitung verhindern – ob nun bei Corona oder einem anderen Virus.“
  • Man sollte ein bis zwei Meter Abstand halten, wenn man mit einem Erkrankten redet. Ein Mundschutz bringe nur etwas, wenn man selbst erkrankt ist, um andere zu schützen.
  • „Husten- und Niesetikette sollten eingehalten werden“, stellt der Bonner Professor klar. Das Virus verbreite sich von Rachen zu Rachen. Beim Husten oder Niesen erreichten die Tröpfchen solch eine Geschwindigkeit, dass sie weit fliegen. „Das muss man blocken, zum Beispiel in die Armbeuge niesen“, erklärt Streeck.
  • Händehygiene sei extrem wichtig. „Wir fassen alles Mögliche an, gehen dann mit den Händen an den Mund oder die Augen.“ Auf Flächen aber könne das Coronavirus eine Zeit lang überstehen. Es sei deshalb nicht falsch, Einweghandschuhe zu tragen. Professor Streeck: „Der Effekt ist, dass man sich weniger ins Gesicht fasst."
  • Außerdem wichtig: das Waschen der Hände nach jedem Kontakt.

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Bonner Virologe: Deshalb könnte das Virus bei warmen Temperaturen verschwinden

Bei seinem TV-Auftritt hatte der Bonner Virologe Streeck (Hier lesen Sie mehr: Hendrik Streeck angezeigt: Wer steckt dahinter?) erklärt, dass er mit einem Abebben des Coronavirus rechnet, wenn die Temperaturen steigen. Warum? „Bislang gibt es kaum Übertragungen von Mensch zu Mensch auf der südlichen Halbkugel. Es gibt zwar einen Fall in Nigeria, aber dieser Patient ist aus Italien angereist.“

Das UV-Licht der Sonne, frische Luft und Luftfeuchtigkeit hätten Einfluss auf Viren. „Wird es wärmer, sind wir mehr an der frischen Luft, nicht mehr in beheizten Räumen. Wir gehen dann also mehr in die Breite, das Virus kann sich nicht mehr so leicht entfalten“, erklärt Professor Streeck. Auch andere Coronavirus-Infektionen kommen nur selten in den Sommermonaten vor.