Corona-Alarm in BonnStadt pfeift aus dem letzten Loch – muss die Bundeswehr ran?
Bonn – Klare Ansage von Komba-Gewerkschaftsvize Christian Dröttboom: „Die Kollegen pfeifen aus dem letzten Loch.“ Fast wöchentlich kommen in der Corona-Krise vor allem auf die Mitarbeiter des Bonner Gesundheits- und Ordnungsamtes neue Aufgaben zu.
„Seit Monaten heißt es im Gesundheitsamt 24-Stunden-Dienste an sieben Tagen die Woche“, erklärt Dröttboom, der auch freigestellter Personalrat der Stadt ist. „Die Stadt und wir versuchen zu unterstützen, indem Mitarbeiter aus anderen Ämtern zum Beispiel bei der Nachverfolgung von Corona-Kontakten zu helfen.“ Doch letztlich fehlten Fachkräfte.
Corona-Alarm in Bonn: Mehr Personal ist nötig
Dröttboom: „Im Bereich des öffentlichen Gesundheitsdienstes wären sicher weitere, am besten erfahrene, 20 Personen plus ratsam, die dann auch sofort einsteigen könnten. So könnten sich die Kolleginnen und Kollegen, die sich aktuell nur um die Corona- Pandemie kümmern müssen, auch mal wieder um ihre eigentlichen Aufgaben – Amtsärztlicher Dienst, Kinder- und Jugendärztlicher Dienst, Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst, Aids- Beratung etc. – kümmern, die auch sehr wichtig sind.“
Die Stadt denkt aktuell auch über eine Notfalllösung nach. Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann: „Wenn die Zahlen weiter steigen, könnte es diese Woche Thema werden, dass wir um Unterstützung durch die Bundeswehr bitten.“
Corona-Alarm in Bonn: Schutzverordnung ändert sich regelmäßig
Auch das Ordnungsamt ist schwer im Stress, Dröttboom schätzt, dass dort 40 Personen zusätzlich gebraucht werden. „Wir werden die Verwaltungsspitze drängen, mehr Leute einzustellen.“ Kontrollen in der Gastronomie, in Kinos, aktuell Kontrolle der Maskenpflicht in der Fußgängerzone – auch hier sorgt Corona immer wieder für neue Aufgaben. „Die Schutzverordnung ändert sich regelmäßig. Dabei gibt es aber auch andere wichtige Dinge, um die man sich kümmern muss“, so der Komba-Vize. Wie zum Beispiel Geschwindigkeitskontrollen gegen Raser.
Corona-Alarm in Bonn: Appell an die Bonner
Zu Kritik, dass aktuell die Maskenpflicht nicht regelmäßig in der Fußgängerzone kontrolliert werde, richtet Dröttboom einen Appell an die Bonner: „Bitte begegnen Sie den Menschen hinter den „Stellen“ mit Achtung, Anstand und Respekt. Alle Mitarbeitenden der Bundesstadt Bonn – egal ob beispielsweise im Ordnungsamt, dem Dienstleistungszentrum oder dem Gesundheitsamt – leisten Tag für Tag rund um die Uhr wertvolle Arbeit für das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bonn. Auch wenn Sie vielleicht mal auf eine Antwort warten müssen, seien Sie sich sicher: Die Kolleginnen und Kollegen tun alles, was möglich ist, für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein.“