+++ FAHNDUNG +++ Wer kennt ihn? Mit Messer gedroht – Kölner Polizei sucht Räuber, der kleine Kinder ausrauben wollte

+++ FAHNDUNG +++ Wer kennt ihn? Mit Messer gedroht – Kölner Polizei sucht Räuber, der kleine Kinder ausrauben wollte

Bonner Top-VirologeStreeck wettert wegen Masken und Lockdown

5FA15A00676C59E4

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht das Thema Gesichtsmasken kritisch.

Bonn – Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht den Einsatz von Atemmasken im Alltag wegen der oft falschen Anwendung skeptisch. „Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen“, sagte Streeck der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze“, so der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn (UKB).

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht das allgemeine Tragen von einfachem Mund- und Nasenschutz in der Öffentlichkeit weiter skeptisch. Sie hatte ihre bis dahin kritische Haltung gegenüber dem Tragen von Mundschutz in der Allgemeinbevölkerung zwar kürzlich geändert: Selbstgemachte Masken aus Stoff oder solche aus dem Supermarkt seien durchaus empfehlenswert in öffentlichen Verkehrsmitteln, Läden und anderen Einrichtungen, wo ein Abstand von mindestens einem Meter nicht eingehalten werden könne, heißt es in Anfang der Woche veröffentlichten Empfehlungen.

Falsches Sicherheitsgefühl durch Maskenpflicht

Die Organisation warnte aber erneut, dass solche Masken das Risiko einer Ansteckung auch erhöhen können. Etwa, wenn die Masken oft angefasst oder zeitweise nach unten ans Kinn und dann wieder über Mund und Nase gezogen würden.

Alles zum Thema Corona

Außerdem könne ein falsches Sicherheitsgefühl die Träger veranlassen, weniger oft die Hände zu waschen oder weniger Abstand zu halten. Die Masken machten nur Sinn, wenn sie sachgemäß verwendet und alle anderen Vorgaben eingehalten werden, so die WHO.

Die Masken sollten demnach aus drei Schichten bestehen: einer inneren etwa aus Baumwolle, einer zweiten aus einem thermoplastischen Kunststoff wie Polypropylen und einer äußeren aus Polyester. Sie sollten nur mit sauberen Händen und nur an den Halterungen angefasst und einmal am Tag bei mindestens 60 Grad oder in einer verdünnten Chlorlösung gewaschen werden.

Medizinische Masken seien sinnvoll für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Covid-19-Patienten sowie ihre Pflegekräfte und Menschen ab 60 oder gesundheitlich vorbelastete, hieß es von der WHO auch.

Bonner Top-Virologe: Zu schneller Lockdown in Deutschland

Streeck (Hier lesen Sie mehr: Hendrik Streeck angezeigt: Wer steckt dahinter?) kritisierte auch den deutschen Lockdown. Nach dem Verbot von Großveranstaltungen seien die Infektionszahlen bereits gesunken.

„Die weiteren Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen hätte ich dann vom tatsächlichen Verlauf abhängig gemacht, auch um zu sehen, wie die einzelnen Beschränkungen wirken und ob zusätzliche Schritte wirklich nötig sind", sagte der Direktor des Instituts für Virologie des UKB der NOZ.

Stattdessen sei Deutschland „zu schnell in den Lockdown gegangen“, weil neben der Sorge um die Kapazität der Krankenhäuser "ein gewisser Druck in der Öffentlichkeit" bestand. Komme es entgegen seiner Erwartung wieder zu einem großen Ausbruch, „wird man sich sicherlich hüten, wieder derart starke Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Streeck.

Hier lesen Sie mehr: Bonner Top-Virologe Streeck plädiert für „mehr Mut“ im Sommer

Auch den Nutzen der zahlreichen Corona-Tests stellte der Top-Virologe angesichts der hohen Kosten infrage. „Je nach Labor kommen im besten Fall 59 Euro pro Test auf das Gesundheitssystem zu – bei 400.000 Stück pro Woche bedeutet es eine Stange Geld. Wenn dann noch systematisch gescreened werden soll, wird es noch mehr. Wenn wir nur 1 positives Ergebnis auf 100 Tests sehen, fragt sich ja, ob das noch lohnt.“ (mit dpa)