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Tollitäten-Vorstellung fällt ausAm 11.11. bleibt der Bonner Markplatz leer
Bonn – Paukenschlag für den Bonner Karneval. Seit dem Gipfel-Treffen in Düsseldorf am Freitag (19. September) ist klar: Die kommende Session wird alles andere als einfach. Kreativität ist gefragt, denn die Corona-Pandemie fordert gut geplante Hygienekonzepte und ganz neue Veranstaltungsideen.
Nach den klaren Worten am Freitag hat der Festausschuss Bonner Karneval e.V. am Montagabend (21. September) jetzt festgelegt, wie der Sessionsauftakt am 11.11. ablaufen soll. Pressesprecher Ralf Birkner macht klar: „Es wird keine öffentliche Großveranstaltung vom Festausschuss geben und es wird auch keine Vorstellung der Tollitäten auf dem Marktplatz in Bonn geben.”
Kulturveranstaltungen statt Karnevalssitzung in Corona-Session
Statt der gewohnten Großveranstaltung zum Sessionsauftakt, arbeite man jetzt an neuen Konzepten für kleine Kulturveranstaltungen, so Birkner. Wie die Veranstaltungen coronakonform durchgeführt werden können, müssten die einzelnen Vereine jetzt gemeinsam besprechen.
„Der Karneval ist nicht grundsätzlich abgesagt. Wir konzentrieren uns aktuell auf Karnevalskulturveranstaltungen, wie etwa das Karnevalskonzert in der Bonner Oper oder die Verleihung des Mäuseordens. Events, bei denen man sitzt ohne zu schunkeln oder zu singen”, erzählt Birkner.
Karneval-Open-Air-Veranstaltung unter Corona-Regeln
Einer der bereits umgedacht hat, ist Lutz Persch. Als Präsident der Duisdorfer Funken und Inhaber einer eigenen Eventagentur sagt der Bonner: „Ich bin sehr positiv eingestellt, denn Ideen sind da. Wie wir es machen, weiß ich noch nicht genau, aber wir werden etwas machen.”
Bereits geplant hat er eine Open-Air-Karnevals-Veranstaltung am 14. November im Kloster Marienthal in Altkirchen im Westerwald, natürlich kostümiert und nur unter strenger Einhaltung der Corona-Regeln. „So kann man wenigstens ein bisschen gemeinsam Karneval feiern.”
Duisdorfer Funken sagen Karnevalssitzung in Bonn ab
Die von den Duisdorfer Funken jährlich stattfindende Männer- und Mädchensitzung musste nach Bekanntgabe der Einschränkungen jedoch abgesagt werden.
Die finale Entscheidung sorgte für Aufatmen im Verein. „Mit der offiziellen Entscheidung ist von uns der Druck abgefallen. Die Veranstaltungen wären unter Corona-Bedingungen nicht tragbar gewesen und der Verein hätte ein großes Minusgeschäft damit gemacht. Es ist sinnvoll, dass so entschieden wurde. Ich würde auch nicht gerne Mitbegründer eines neuen Corona-Hotspots sein wollen”, so Persch.
Obermöhn Ina Harder plant kleine Bonner Damensitzung in Corona-Pandemie
Auch die Beueler Obermöhn Ina Harder sagt: „Da braucht man gar nicht zu diskutieren. Dass es nicht so weiter gehen kann wie in den vergangenen Jahren ist klar.”
Jährlich lädt Harder zur Mädchensitzung im Beueler Brückenforum ein. In welchem Rahmen die Sitzung nächstes Jahr stattfinden kann, ist noch unklar. Zumindest für die Damensitzung im Pfarrheim St. Josef könne man die Bestuhlung jedoch problemlos reduzieren.
Eine Vorstellung der Veranstaltung in kleinem Kreis hatte Harder bereits im August im EXPRESS Interview: „So wie es früher war. Damals sind die Hausfrauen ins Damenkomitee, um eine Auszeit zu haben und sich mit anderen Frauen auszutauschen.“
Karneval und Brauchtum trotz Corona-Pandemie weiter aktiv
Die Obermöhn bleibt gut gelaunt und sagt: „Ich bin froh, dass trotz der Vorschriften etwas stattfinden kann. Das Brauchtum hat so viele Facetten und ist eben nicht nur Party und Straßenkarneval.”
Dass das Brauchtum durch die Corona-Pandemie geschädigt oder gar verloren gehen könnte, daran glaubt auch Lutz Persch nicht. Er sagt: „Der Karneval ist ein Lebensgefühl. Damit sind wir aufgewachsen und groß geworden, das kann nicht einfach so verloren gehen.”