Bonner hat Sex mit 14-JährigerAngelina: „Er hat mich um meine Kindheit gebracht“

Sexueller Missbrauch Symbolbild

Weil er sich an einer 14-Jährigen vergriff, muss der Täter jetzt in den Knast.

Bonn – Angelina (Name geändert) war auf dem Weg zum Fechttraining: An diesem 2. September 2017 wartete die Schülerin an der Haltestelle Stadthaus auf ihren Bus. Ein junger Mann – damals 28 Jahre alt – sprach sie an, sie erzählten sich ein wenig und fanden sich nett.

14-Jährige lernt Bonner an Bushaltestelle kennen

Beim Abschied bat er um ihre Handynummer, aber die 14-Jährige hatte eine Ausrede, so gab er ihr seine Nummer. Die kleine Begegnung ging Angelina dennoch nach: Am Sonntag darauf – ihr sei langweilig gewesen – nahm sie Kontakt mit ihm auf und sie verabredeten sich.

Für die Schülerin, die zuvor nicht mal geküsst hatte, war es ein kleines Abenteuer. Aber dann wurde es zu einer schicksalhaften Begegnung, die das Leben des jungen Mädchens zerstört hat. Denn der 28-Jährige hat Angelina, obwohl er um das Alter und auch Unerfahrenheit wusste, seine sexuellen Wünsche gleich beim ersten Rendezvous aufgedrängt und das Mädchen in furchtbare Seelennöte gebracht.

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Bonner nach Sex mit 14-Jähriger zu 2,5 Jahren verurteilt

Wegen sexuellen Missbrauchs einer Jugendlichen in drei Fällen hat das Bonner Landgericht den heute 31-Jährigen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt und damit in den Knast gebracht. Denn das Mädchen, das gerade erst 14 Jahre alt geworden war, sei zu kindlich und unreif gewesen, um selbst über seine sexuellen Wünsche bestimmen zu können, hieß es im Urteil. Das habe der Angeklagte genau gewusst.

Angelina hatte sich gegen seine Dominanz nicht wehren können: Obwohl sie Küsse und auch Berührungen abgelehnt hatte, stand er plötzlich nackt vor ihr. Ihr Nein habe ihn nicht interessiert, so der Kammervorsitzende Wolfgang Schmitz-Justen. Das Mädchen habe „den Sex passiv über sich ergehen lassen“, sich aber dabei  – so hatte es die Zeugin selber formuliert – „wie ein toter Fisch gefühlt“. 

Bonner wollte auch Sex zu dritt

Dennoch traf sie sich trotz Kontaktverbots der Eltern heimlich weiter mit ihm. Anstatt sie zu schützen, habe der Angeklagte, der „auf kindliche, schlanke Mädchenkörpern steht“, weitere Sexualpraktiken an ihr ausprobiert.

Die Geschichte kippte erst im Frühjahr 2018. Der Angeklagte verlangte von ihr Sex zu dritt mit einem weiteren Mädchen, das ebenfalls 14 Jahre alt war. Das war ein Schlag, mit dem Angelina nicht mehr zurechtkam.

14-Jährige weihte Fechtlehrer nach Sex mit Bonner ein

Zunächst weihte sie ihren Fechtlehrer in ihre Not ein. Sie wurde traurig, depressiv, bekam Essstörungen und epileptische Anfälle und hasste ihren Körper. Im Herbst musste sie ihre Eltern bitten, sie in eine psychiatrische Klinik einzuweisen, wo sie drei Monate blieb.

Inzwischen gehe es der mittlerweile 16-Jährigen wieder etwas besser, hieß es im Urteil, derzeit macht sie ein Praktikum in einer Kita. Aber die Missbrauchs-Folgen bleiben lebenslang: „Er hat mich um meine Kindheit beraubt“, so hatte es Angelina als Zeugin formuliert. (ucs)