Weiße Weihnacht in Bonn?Wetterfrosch Karsten Brandt äußert klare Prognose

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Schnee, so wie hier am 31. Januar 2019, gibt es in Bonn immer seltener. Die Chancen auf weiße Weihnachten stehen entsprechend schlecht.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – In einem komplizierten Jahr bringt sich Bonn langsam aber sicher in Weihnachtsstimmung. Immer mehr Häuser und Geschäfte sind geschmückt, ohne Weihnachtsmärkte wird zumindest im Familienkreis gemütlich Punsch geschlürft.

Ein Gesprächsthema dürfte dabei von Tag zu Tag wichtiger werden: Das Wetter rund um die Feiertage. Wie jedes Jahr sind die Hoffnungen auf eine weiße Weihnacht groß. Doch darf knapp zwei Wochen vor Heiligabend noch gehofft werden? Der Bonner Meteorologe Karsten Brandt (47) von Wetterdienst „Donnerwetter“ gibt im Gespräch mit EXPRESS die Antwort.  

Bonner Wetter-Experte glaube nicht an Schnee an Weihnachtstagen

Allzu positiv fällt die Vorhersage nicht aus. Schon am Wochenende wird es nach den kalten letzten Tagen wieder spürbar milder, die Temperaturen kratzen in der kommenden Woche an der Zehn-Grad-Marke. Daran wird sich bis Heiligabend offenbar kaum etwas ändern.

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Der Bonner Wetter-Experte Karsten Brandt gründete bereits 1992 den Wetterdienst Donnerwetter.de

„Der jetzige Stand sieht nach etwa zehn Grad, Südwind und Regen aus“, berichtet Brandt, der zudem betont: „Weiße Weihnachten gab es in der Vergangenheit ab und zu, aber insgesamt kommt das nur sehr selten vor – in Zeiten des Klimawandels umso weniger.“

Acht von Zehn Wettermodellen stimmen in ihrer Prognose für Weihnachten überein, nur wenige Ausreißer machen noch Hoffnung auf Schnee an den Festtagen. Allerdings nehmen die Schwankungen in den Angaben ab dem 19. Dezember deutlich zu. Ein Wetter-Umschwung ist zwar nicht unbedingt wahrscheinlich, aber zumindest nicht ausgeschlossen.

Bonner Wetter-Experte: Schnee in Städten „etwas Besonderes“

Gerade in Städten sei Schnee allerdings immer seltener. „In tieferen Lagen, etwa in Bonn oder Köln, ist Schnee etwas Besonderes“, macht Brandt klar. Im ganzen Jahr 2020 gab es außer vereinzelten Schneeflocken im Februar keinen Schnee in der Bundesstadt.

Ohnehin steuert das Jahr auf einen Wärme-Rekord zu: Je nachdem, wie die Temperaturen sich bis Silvester verhalten, könnte 2014 als das wärmste Jahr seit Aufzeichnung der Wetterdaten abgelöst werden. „Auch dadurch bedingt ist die Wahrscheinlichkeit für Schnee sehr gering“, macht Brandt abschließend nicht allzu viel Hoffnung.